72 Stunden, die wirken

DAUN. Ziel erreicht: Beim Abschlusstreffen des Koordinierungskreises der 72-Stunden-Aktion im Kreis Daun wurde deutlich, dass der Anspruch an die Nachhaltigkeit der Projekte erste Früchte trägt. 14 Gruppen aus dem Kreis Daun hatten sich Anfang Oktober an der Sozialaktion beteiligt (der TV berichtete).

Luzia Junk aus Daun war bei der 72-Stunden-Aktion Betreuerin der jüngsten Teilnehmergruppe aus ganz Rheinland-Pfalz. Mit einem Dutzend acht- bis zehnjähriger Mädchen hatte sie im Regina-Protmann-Haus ein "Fröhliches Herbstfest" veranstaltet und dazu auch die Senioren aus der Nachbarschaft des Heims eingeladen. Die Mädchen bewirteten 120 alte Menschen und sammelten bei einer Spenden-Aktion während des Kaffee-Kränzchen genug Geld für zwei Gehhilfen. Oberin Schwester Magdalena will die fleißigen Helfer zur offiziellen Übergabe der Gehhilfen einladen. Doch dabei soll es nicht bleiben: "Wir möchten auch in Zukunft etwas mit den Senioren unternehmen", sagt Gruppenleiterin Luzia Junk. Verantwortung für ihr Projekt haben auch die Pelmer Messdiener mit ihrem Betreuer Klaus Müller übernommen. Sie haben einen Barfußpfad angelegt. "Sie kontrollieren die Anlage fast täglich", sagt Dekanatsreferent Thomas Reichert. Auch die Arbeit am Waldlehrpfad, den die Katholische Jugend Neroth mit Klaus-Dieter Horn bei der 72-Stunden-Aktion geschaffen hat, wird fortgesetzt. Neben Pflegemaßnahmen ist eine weitere Ausgestaltung des Pfads geplant. Demnächst will die Gruppe Nistkästen bauen. Anne Heckmann, Leiterin des Koordinierungskreises der 72-Stunden-Aktion und pädagogische Referentin bei der Katholischen Jugendzentrale Bitburg, zieht ebenfalls eine positive Bilanz der sozialen Initiative. So seien beispielsweise bereits bestehende Gruppen durch die 72-Stunden-Aktion "unglaublich belebt" worden. Alle Gruppen seien zurecht stolz auf ihre Projekte, die ihnen gezeigt hätten, dass "man etwas Tolles in einer begrenzten Zeit schaffen kann". "Die Jugendlichen haben Kompetenzen bei sich neu entdeckt und vorhandene eingebracht", sagt Dekanatsreferent Reichert. Ob es auch im nächsten Jahr eine solche Aktion geben wird, ist noch unklar. Während manche Gruppen noch während des 72-Stunden-Wochenendes sich am liebsten schon fürs Folgejahr angemeldet hätten, sei bei anderen Zurückhaltung spürbar gewesen, erinnert sich Pastoralreferent Aloys Perling. Für die Aktion spricht auch, dass auch nach dem Anmeldeschluss immer wieder Gruppen noch mitmachen wollten. Deren Einwand, sie hätten ja nicht rechtzeitig davon erfahren, lässt der Koordinierungskreis nicht gelten: "Die Medien haben die Aktion super unterstützt." Mit 14 teilnehmenden Gruppen hatte der Kreis Daun gemessen an seiner Größe bundesweit die Nase vorn. Doch nicht überall wurde die Aktion uneingeschränkt unterstützt: Manche Lehrer hätten teilnehmenden Schülern, die für die "72 Stunden" einen Tag schulfrei hatten, zusätzliche Hausaufgaben aufgegeben.

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