Abreißen ist die einzige Lösung

Die mehr als 45 Jahre alte Jugendverkehrsschule am Dauner Wehrbüsch ist praktisch nicht mehr vor dem Abriss zu retten. Der desolate Zustand der beiden Gebäude macht einen Neubau unausweichlich. Die Kreisverkehrswacht Daun hat jetzt erste Planungen dafür vorgestellt.

Daun. Der Zahn der Zeit nagt ordentlich an den Gebäuden des Dauner Verkehrsgartens am Wehrbüsch. Tiefe Risse und Schimmel an den Wänden und ein Dach, auf das ein Dachdecker wegen Einsturzgefahr nicht mehr geht - es ist Zeit, über einen Neubau der Einrichtung nachzudenken. Mehr als 45 Jahre sind die beiden Gebäude auf städtischem Grund, wo jährlich mehr als 650 Kinder das sichere und richtige Fahrradfahren im Straßenverkehr lernen. Die Jugendverkehrsschule ist für die Arbeit der Kreisverkehrswacht Daun enorm wichtig, aber sie ist auch der teuerste Posten im Kassenbericht des Vereins. Rund 4000 Euro kostet die Unterhaltung der beiden Gebäude, wobei besonders die Energiekosten sehr hoch sind. "Die Gebäude sind in einem desolaten Zustand. Ob wir nun bauen können, ist noch nicht sicher, aber eine Sanierung kommt für uns nicht in Frage", sagt Hans Schmidt, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Daun. Für Kriminalhauptkommissaar Heinz-Peter Thiel, Zweiter Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Daun, ist die Sache auch klar: "An den Wänden der Gebäude hat sich durch die schlechte Wärmedämmung Schimmel gebildet, der krank macht, es gibt tiefe Risse an den Wänden und für das Dach besteht Einsturzgefahr. Außerdem hätten die Schulen noch gerne Unterstellmöglichkeiten für die Mofas bei der Jugendverkehrserziehung. Ein Neubau ist dringend notwendig."Architekt Peter Bauer aus Pützborn stellte bei der Jahreshauptversammlung der Kreisverkehrswacht in Walsdorf einen ersten Projektplan für einen Neubau vor und machte deutlich, dass nach Untersuchungen eine Sanierung die Kosten eines Neubaus übersteigen würde. "Der Plan muss klar in einen Abriss der bestehenden Gebäude und einen Neubau gehen", sagt Bauer. Der Projektplan sieht einen Neubau der beiden Gebäude in Holzrahmenbauweise mit einer Innenverkleidung vor. Als Dachvariante wäre eine Flachbauweise die günstigste Lösung. Im ersten Bauabschnitt soll der Schulungsraum mit sanitären Einrichtungen und einer überdachten Terrasse gebaut werden, im zweiten Bauabschnitt dann das zweite Gebäude mit vier nebeneinander liegenden Räumen als Unterstellmöglichkeit für Fahrräder und Mofas. Die Baukosten beziffert Bauer mit 214 000 Euro. Der Schulungsraum schlägt dabei mit 78 800 Euro und der Fahrzeugraum mit 56 900 Euro zu Buche, die Sanierung der Außenanlagen würde 55 000 Euro kosten.Das Problem ist aber die Finanzierung eines Neubaus. Die Kreisverkehrswacht, die jetzt schon dringend finanzielle Unterstützung für ihre Arbeit sucht, hat dafür kein Geld. Landrat Heinz Onnertz, auch Schirmherr der Kreisverkehrswacht Daun, versprach bei der Versammlung "öffentliches oder halböffentliches Geld" für einen Neubau.Auch Bürgermeister Werner Klöckner will sich um Fördermöglichkeiten für eine neue Jugendverkehrsschule einsetzen und legte dar, "dass der bescheidene Topf des Landes in Anspruch genommen werden kann". Vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium wurde signalisiert, dass man mit höchsten Zuschüssen rechnen könne. Die bewegen sich allerdings nur bei 28 000 Euro. Wenn in drei Jahresabschnitten gebaut würde, läge die Förderung entsprechend bei 84 000 Euro. Zudem ist es möglich, die Jugendverkehrsschule als außerschulischen Lernort zu deklarieren und so auch Schulmittel vom Land bekommen.

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