Abschied ohne Frustrationen

DAUN. Rund 50 Mal hat es in den vergangenen vier Jahren den monatlichen Frauentreff im Evangelischen Gemeindehaus gegeben. Weil in der letzten Zeit immer weniger Teilnehmerinnen zu den Treffen kamen, ist das Angebot nun eingestellt worden. Der TV sprach mit Initiatorinnen, Referentinnen und Teilnehmerinnen.

Mittwochmorgen, neun Uhr: Im Foyer des Evangelischen Gemeindehauses sind Tische zusammengerückt worden, Kerzen brennen, Kaffee und Tee stehen bereit. Anita Becker betritt den Raum, und Josefine Engeln umarmt sie zur Begrüßung herzlich: "Unsere liebe Stammkundin!" Waltraud Rexroth und Maria Leinen haben schon Platz genommen, Eileen Nowak bringt einen Kuchen mit, und Sieglinde Warmulla kommt noch hinzu. Mit dem Blick auf die Uhr sagt Josefine Engeln eine Viertelstunde später: "Dann sind wir wohl komplett heute." Die Frauen beginnen zu erzählen, ernste und fröhliche Situationen werden in Erinnerung gerufen. Abschiedsstimmung ist da, aber keine Frustration darüber, dass ein lieb gewordenes Angebot bald der Vergangenheit angehört. Als im September 2001 die Zukunftskonferenz der Seelsorge-Einheit Daun stattfand, wurde in einer Arbeitsgruppe die Idee eines Frauentreffs geboren - nicht als verbindliche Gruppe, sondern offen für die Wünsche und Interessen der Teilnehmerinnen und von daher ohne große Erwartungen an ein "Programm". Im November 2001 ging das Angebot als Forum für Frauen jeden Alters an den Start. Initiatorinnen waren Josefine Engeln, Waltraud Rexroth, Gerlinde Brück und Pia Gerhards. "Um sich auszutauschen, Gemeinsamkeiten zu finden, neue Möglichkeiten zu entdecken, vielleicht Schritte zur Veränderung zu entwickeln," hieß es seither in den Einladungen für jeden dritten Mittwoch im Monat von 9 bis 11.30 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus. In den ersten beiden Jahren kamen mindestens zwölf, bisweilen 20 oder gar 30 Frauen, danach pendelte sich die Teilnehmerzahl auf ein Dutzend ein, zuletzt waren es noch weniger. Gerlinde Brück und Pia Gerhards schieden aus beruflichen Gründen aus dem Vorstand aus, Eileen Nowak rückte an ihre Stelle. Da Josefine Engeln, bisher Leiterin der Beratungsstelle des Diakonischen Werkes in Daun, in Kürze eine Stelle in Trier übernimmt, war im Vorstand über die Zukunft des Frauentreffs diskutiert und schließlich übereinstimmend das Ausklingen zum Jahresende beschlossen worden.Interessante Themen, schöne Atmosphäre

Anita Becker, Maria Leinen und Sieglinde Warmulla gehörten zur treuen Stammkundschaft und seien sowohl Teilnehmerinnen als auch Referentinnen gewesen, berichtet Josefine Engeln. Anita Becker schwärmt von den interessanten Themen und der schönen Atmosphäre. Mit der Erinnerung an den Vormittag mit Weihnachtsbasteleien und den zum Thema "Trauer" nimmt sie jeweils eine besonders unbeschwerte und eine "traurige, aber sehr wertvolle" Veranstaltung in den Blick. Ähnlich zieht Maria Leinen Bilanz: "Ich erinnere mich noch gut an unseren Spaß bei den Tanz-Workshops, aber auch an jenen Vormittag, als Krebserkrankungen von Frauen das Thema waren." Sieglinde Warmulla bedauert, dass sich der Kreis auflöst, und ergänzt lachend, dass ihr nur der frühe Beginn manchmal Probleme gemacht habe.

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