Achillesferse Jugend

ÜXHEIM-NIEDEREHE. Der Eifelverein steht nicht nur für Wandern, sondern spielt auch im Konzept der touristischen Vermarktung der Eifel eine große Rolle. Bei der Versammlung der Bezirksgruppe Vulkaneifel, in der die Ortsgruppen des Kreises Daun zusammengeschlossen sind, wurden wichtige Punkte besprochen.

Die wichtigste Botschaft zuerst: Der größte Verein im Kreis Daun ist noch größer geworden, denn mit nun 2561 Mitgliedern konnte sich die Bezirksgruppe Vulkaneifel des Eifelvereins um 22 Mitglieder verstärken. "Ich finde es schon unglaublich, dass dieser Verein, der kein Modeverein ist, seine hohe Mitgliederzahl weiter halten kann", erklärte Geschäftsführer Alois Mayer selbst erstaunt. Mayer legte diese überraschende Zahl und die Zahlen der einzelnen 17 Ortsgruppen (OG) in seinem Geschäftsbericht vor, wobei einzelne Ortsgruppen, wie Daun und Gerolstein mit minus 20 aber auch herbe Verluste bei den Mitgliederzahlen hinnehmen mussten. Als Termin und Ort für den Bezirkswandertag 2006 wurde der 1. Juli in Kelberg genannt. Die Vorbereitungen für den Deutschen Wandertag in der Eifel verlaufen bei den Ortsgruppen planungsgemäß. Wichtig für die Region Daun war 2005, dass die Ortsgruppe Schalkenmehren unter ihrem neuen Vorsitzenden Werner Zillgen wiederbelebt werden konnte. Doch die Frage, wie man um Kinder und Jugendliche buhlen kann, um sie von den Vorteilen des Eifelvereins zu überzeugen, steht immer noch im Raum. Denn dies ist die Achillesferse des Eifelvereins, ihm gehören überwiegend ältere Personen an. "Der Eifelverein kann mehr als nur Wandern und ist nicht nur ein Seniorenclübchen. Wir machen viel Naturschutzarbeit, die sich im Stillen vollzieht, und der Schwerpunkt des Eifelvereins liegt nicht beim Wandern, sondern dem Naturschutz", erklärt Mayer. Wandern, gut, das gehört eben auch zum Eifelverein. Aber gerade dadurch werden viele Besucher in die Eifel gezogen, weil sie von Mitgliedern des Eifelvereins in geführten Wanderungen die besonderen Punkte der einzigartigen Landschaft zu sehen bekommen.Wie hältst du's mit den Schneekanonen?

Tausende von Touristen erkunden jährlich mit den Wanderführern des Vereins die Eifel und sind damit auch eine gute Außenwerbung für die Region. 2007 wird der neue "Eifelsteig", der ein Premiumwanderweg in Deutschland werden soll, offiziell eröffnet, wie Bezirkswanderwart Achim Kugel den 70 Besuchern in Niederehe mitteilte. Der Wanderweg, der von Aachen nach Trier führt, soll hauptsächlich auf den Hauptwanderwegen des Eifelvereins verlaufen. Die Eifeltourismus (ET) will den Weg dann im Ausland als "Top Trail of Germany" vermarkten. Eine Diskussion entbrannte während der Frühjahrsversammlung bei der Frage, wie der Eifelverein zu den Schneekanonen am Mäuseberg steht. Hans Peter Kühn erklärte dazu, dass der Eifelverein seine Stellungnahme rein nach naturschutz- rechtlichen Gründen abgegeben habe und deshalb dem Bau einer solchen Anlage in der jetzigen Form nicht zustimmen kann. Werner Zillgen, Vorsitzender der OG Schalkenmehren, widersprach energisch. Er plädierte aus touristischen Gründen für die Inbetriebnahme der Schneekanonen und sieht hier auch ein schlechtes Image für den Eifelverein bei Jugendlichen entstehen. "Wir dürfen uns nicht wundern, dass wir keine Jugendlichen in den Verein bekommen, wenn wir gegen eine solche Einrichtung sind", so Zillgen. Landrat Heinz Onnertz, Vorsitzender der Bezirksgruppe, der selbst den Schneekanonen positiv gegenübersteht, beruhigte die Gemüter und verwies darauf, dass der Eifelverein als anerkannte Naturschutzgruppe nicht anders handeln kann. Anschließend ehrte Onnertz mehrere Mitglieder für ihr vorbildliches Engagement im Eifelverein mit der Grünen Verdienstnadel. Von der Ortsgruppe Daun wurden ausgezeichnet: Anneliese Marten, Winfried Balzert, Achim Kugel, Hans Peter Kühn, Manfred Borsch. Aus der Ortsgruppe Hillesheim wurde Felicitas Schulz mit der Grünen Verdienstnadel geehrt.

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