Aldi-Umzugspläne sind vom Tisch

Absage von Aldi nach intensiver Prüfung: Die Erschließung eines Areals für einen neuen Standort in Daun ist dem Discounter zu teuer. Das ist der Stadt nun offiziell mitgeteilt worden.

 Wer bei Aldi einkaufen will, wird dies weiterhin in der Mehrener Straße tun müssen. Aldi hat seine Umzugspläne verworfen. Foto: dpa

Wer bei Aldi einkaufen will, wird dies weiterhin in der Mehrener Straße tun müssen. Aldi hat seine Umzugspläne verworfen. Foto: dpa

Daun. Seit geraumer Zeit ist der an der Mehrener Straße beheimatete Discounter Aldi auf der Suche nach einem neuen Standort in Daun.

Deshalb wurde lange und intensiv geprüft, ob das Grundstück zwischen Bahnhof und Bundesstraße 257 (siehe Grafik, roter Bereich) für einen Umzug infrage komme.

Ergebnis: Aldi hat der Stadt Daun nun offiziell mitgeteilt, dass kein Interesse mehr an dem Standort besteht.

Darüber wird auch in der heutigen Sitzung des städtischen Bauausschusses informiert.

Zur Begründung sei vom Discounter unter anderem mitgeteilt worden, dass die Erschließung und Baureifmachung des Grundstücks zu teuer sei, erklärte der Dauner Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds.

Das Gelände unterhalb des Bahnhofs hatte vor einiger Zeit für kontroverse Diskussionen gesorgt.

Anfang 2006 hatte der Dauner Stadtrat der Neu-Ansiedlung eines Penny-Markts auf dem Areal zugestimmt. Während der Planungen wurde aber klar, dass es nicht bei einem Supermarkt bleiben würde, sondern auch Drogerie-, Schuh- und Textil-Filialisten sich ansiedeln wollten.

Dagegen lief der Gewerbe- und Verkehrsverein (GVV) Sturm, der auch juristische Schritte gegen das Projekt nicht ausschloss. So weit kam es aber nicht, denn Mitte vergangenen Jahres teilte der Discounter Penny (gehört zum Rewe-Konzern) der Stadt mit, kein Interesse mehr am Standort zu haben. Damit war der Weg frei für Aldi, sich mit dem Grundstück zu beschäftigen.

Bürgermeister will Aldi Erweiterung vorschlagen



Jenssen wird die Ausschussmitglieder auch darüber informieren, dass sich ein Projektentwicklungsbüro bei der Bauabteilung der Verbandsgemeindeverwaltung Daun über das Grundstück am Bahnhof informiert hat. Dabei ist es laut Wolfgang Jenssen um die mögliche Ansiedlung eines Rewe-Markts gegangen.

Von einem solchen Vorhaben hält Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen allerdings wenig: "Es gibt bereits einen Rewe-Markt in Pützborn. Deshalb sehe ich aktuell weder Bedarf für einen weiteren dieses Konzerns noch für eine andere Supermarkt-Ansiedlung in Daun."

Sein Ziel sei es, Aldi für eine Erweiterung am vorhandenen Standort "zu motivieren".

Meinung

Ausreichendes Angebot

Daun braucht kein weiteres Einkaufszentrum am Bahnhof, egal, ob es sich dabei nur um den Umzug von Aldi handelt oder um die Ansiedlung eines anderen Supermarkts. Denn Daun hat noch alles, was es braucht: eine intakte Innenstadt, um die es viele Städte ähnlicher Größe beneiden, und genug Einkaufsangebote auch an der Peripherie. Das Grundstück zwischen Bahnhof und Bundesstraße ist zwar kein Schmuckstück. Aber es sollte doch bleiben, was es ist: ein Stück Natur und kein Spekulationsobjekt. s.sartoris@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort