Alles, was das Schaf so hergibt

KALENBORN-SCHEUERN. (vog) Angewärmte Heilwolle für schmerzende Ohren, Schafgarben-Tee bei Frauenleiden, frische Lammwurst und Honig oder eine Planwagenfahrt: Die Gäste haben die Qual der Wahl am kommenden Sonntag am "Haus Hubertus" der Familie Leuschen in Kalenborn. Sie sind die einzigen Teilnehmer der Aktionstage zum Ökolandbau im Kreis Daun.

 Viele schöne, nützliche und leckere Dinge, die das Schaf so hergibt, weiß die Familie Leuschen aus Kalenborn herzustellen.Foto: Gabi Vogelsberg

Viele schöne, nützliche und leckere Dinge, die das Schaf so hergibt, weiß die Familie Leuschen aus Kalenborn herzustellen.Foto: Gabi Vogelsberg

Nach der Premiere im Vorjahr hat Anneliese Leuschen für den 6. Juli einige Leute aus dem Dorf mit ins Boot genommen. Eine bunte Palette ist zusammen gekommen: von Koppelschafhaltung über Wolle spinnen und färben bis hin zu Kräuter sammeln und verarbeiten oder die Imkerei kennenlernen reicht die Angebotspalette. Schäfermeister Heinz Leuschen wird zudem den Planwagen anhängen. Die Fahrt dauert eine gute Stunde an Vulkanen und Schafen auf der Koppel vorbei. Erfrischung gibt es am sprudelnden Drees. Am Haus Hubertus wartet Lammfleischeintopf oder Lammbratwurst auf die hungrigen Gäste. Außerdem bietet die Familie Leuschen Lamm-Salami oder Rohesser aus eigener Schlachtung an. Garantiert biologisch hergestellt - ohne Pökelsalze.Vor allem Käse und Wolle im Repertoire

Ebenso natürlich hergestellt sind die drei Sorten Schafskäse als Frisch-, Camembert- oder Räucherkäse. Bei den ökologischen Schafhaltern darf die Wolle nicht fehlen. Anneliese Leuschen hat frisch geschorene und ungewaschene Schafwolle in Leinenbeutel abgepackt. Sie empfiehlt: "Die Heilwolle hilft, leicht angewärmt, bei Ohren-, Rücken- oder Nackenschmerzen." Edith Bellen verarbeitet die Wolle ihrer sechs Milchschafe auf andere Weise. Die 70-Jährige färbt die Wolle mit Pflanzen aus der Eifel. Mit der bunten Wolle setzt sie sich dann ans Spinnrad. Ganz fix hat Bellen aus zehn Gramm Wolle 26 Meter Wollfaden gesponnen. Auf Bestellung strickt sie Socken, Handschuhe oder Pulswärmer. Kalenborns "Kräuterfee" Anneliese Niesen hat ihr Leben den heimischen Pflanzen verschrieben. Sie wird auf Exkursionen den Besuchern ihre jahrzehntelange Erfahrung im Sammeln und Verwenden von Kräutern mit auf den Weg geben. Derzeit verarbeitet die 62-Jährige Holderblüten zu Desserts, Tees, Säften, Gelee und Likör. Ihr Vater Nikolaus Leuschen widmet sich seit mehr als einem halben Jahrhundert der Imkerei. Der 95-einhalb-Jährige ist mehrfacher "Bienenmillionär", besitzt er doch mehr als 20 Bienenvölker. Mit Unterstützung seines Schwiegersohns wird er den Gästen die Imkerei anschaulich erklären. Anmeldung in Kalenborn unter Telefon 06591/985025.

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