Altes Eisen? Von wegen!

HILLESHEIM. Ein Anfang ist gemacht: Bei einem Treffen mit Kommunalpolitikern haben ältere Hillesheimer Bürger ein dauerhaftes Engagement von Senioren in der Stadt auf den Weg gebracht.

"Ab sofort ist mit uns Senioren zu rechnen", lautete das Motto derjenigen, die dem Aufruf gefolgt waren, einen Seniorenbeirat in Hillesheim zu gründen. Die Initialzündung ging von den freien Wählergruppen in Hillesheim bereits vor der Kommunalwahl aus. Nun sollte die Idee in die Tat umgesetzt weden. "Daher sahen wir uns in der Pflicht, interessierte Bürger zu einem ersten Gespräch einzuladen", berichtete der erste Stadtbeigeordnete Klaus Blech von der gleichnamigen Wählergruppe. Auch Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) war angetan und ließ zur Unterstützung des Aufrufs einige positive Beispiele bürgerschaftlichen Engagements von Senioren in der Kommune im Mitteilungsblatt abdrucken. 19 Bürger fühlten sich angesprochen und erschienen im Rathaussaal. "Ich hätte mir ein paar mehr gewünscht", sagte Stein zunächst, freute sich dann aber über den Hinweis, dass weitere Bürger, die zum Treffen verhindert waren, aber mitmachen wollen.Senioren wollen helfen und sich treffen

Die Möglichkeiten dazu sind bereits geschaffen, hat der Stadtrat doch unlängst beschlossen, Aufgabengebiete zu erweitern, um so rüstige Ruheständler einzubinden. Als Beispiel berichtete Stein von einer Aktion, bei der Anlieger eines Treppenwegs das alte Geländer abgebaut, entsorgt sowie ein neues Geländer zusammengeschweißt haben. Die Senioren könnten sich in der Pflege städtischer Anlagen und Einrichtungen engagieren, zum Beispiel der Stadtmauer und der Freilichtbühne. Maria Meyer setzt sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich ein. Sie meinte: "Die Bänke und Geländer am Fahrradweg, wie schnell hätten zum Beispiel ein paar Männer sie neu angestrichen." Beigeordnete Blech sagte: "Bei all den Vorschlägen zu Sport und Wandern für Senioren, möchte ich auch den sozialen Effekt hervorheben, den eine solche Seniorengruppe mit sich bringt und damit den Imagewert der Stadt steigert." Rentner Johann Schreiber störte, dass so wenige Menschen sich von der Einladung angesprochen fühlten. In kleinen Dörfern geschehe in Gemeinschaftsarbeit mehr als in Hillesheim. Auf "Sparflamme" soll es aber nach dem Willen der Senioren nun nicht weiter gehen. In absehbarer Zeit wird es daher im kleinen Kreis eine neue Zusammenkunft geben, bei der die Verbesserung des Umfelds besprochen werden soll. Überlegt werden müsse auch, ob ein Fahrdienst eingerichtet werden könne, schlug Polly Schmidt vor. Michael Förster Heimleiter des Alten- und Pflegeheims "Katharinenstift" bot an, für die Zusammenkünfte Räume in seinem Haus zur Verfügung zu stellen. Besondere Aufmerksamkeit erregte das Angebot von Rita Novaki von der Katholischen Erwachsenenbildung: Sie schlug vor, Kurse für Senioren in das Programm aufzunehmen, da diese Gruppe ein beträchtliches Potenzial biete. Auch bei der Erwähnung eines ständigen Seniorenstammtischs, der sogleich Bindeglied von Arbeit und Kommunikation sein soll, horchten die Senioren auf. Um die Mitsprache bei Entscheidungen der Stadt im Sinne der Senioren zu gewährleisten, ist die Benennung eines Obmannes, der auch eine Frau sein kann, vorgesehen, gaben Stein und Blech verbindlich bekannt.

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