Am schönsten ist es, eingesperrt zu werden

OBERSTADTFELD/NIEDERSTADTFELD. Viele begeisterte Zuschauer hatten die Kinder der Grund- und Ganztagshauptschule Niederstadtfeld bei den beiden Vorführungen ihres Musicals "Sindbads letztes Abenteuer" in der Gemeindehalle Oberstadtfeld.

Fast hätte die Fußball-WM die Premiere von "Sindbads letztes Abenteuer" noch gestört, denn in der allgemeinen hektischen Vorbereitungszeit hatte man die total vergessen. "Eigentlich sollte die Premiere am Freitagabend sein, aber kurz vorher hat doch noch jemand gemerkt, dass genau um diese Zeit die Eröffnung der Fußball- WM ist. Deshalb haben wir die Premiere einen Tag vorverlegt", erzählt Rektor Matthias Klein.Ein ganzes Jahr intensiv geprobt

"Sindbads letztes Abenteuer" ist das zweite große Musical der Grund- und Ganztagshauptschule Niederstadtfeld, und die Vorbereitung hat Hauptorganisator Musiklehrer Thomas Follmann manche Sorgen bereitet. "Das Musical ist sehr schwer zu spielen, und wir haben ein ganzes Jahr dafür geübt. Zudem waren nicht alle Rollen sofort besetzt, was zusätzliche Schwierigkeiten machte." Trotzdem gelang es ihm, das Ensemble aus Kindern der vierten bis neunten Klasse zusammen zu bekommen. "Und keiner ist während dieser Zeit abgesprungen, dafür muss ich die Kinder wirklich loben, die im übrigen wie die Wilden geübt haben", sagt Lehrer Follmann. Auch seine Kolleginnen und Kollegen halfen ihm in dieser Zeit und verbrachten ohne Bezahlung manche freie Stunde bei den Proben. Fast 30 Kinder spielten bei dem Musical, das bei den zwei Aufführungen von über 400 Eltern und Kindern besucht wurde, mit. Für die Live-Musik sorgten neben Follmann noch fünf studierte Musiker. Das Musical verknüpft die sagenhafte Geschichte Sindbads mit der Moderne. Und verwundert hört man, dass nun Sindbads Sohn Omar ein Jungunternehmer mit Handy ist und von Global- Marketing und der Börse redet. Auch Professor Brinkmann aus dem Glottertal gibt sich als behandelnder Arzt von Prinzessin Jasmin ein Stelldichein. Für die Rolle des Sindbad bewarb sich der 14-jährige Dennis Schütte aus Darscheid und bekam sie auch. "Das ist ein schönes Stück, und am besten gefällt mir, dass ich dabei eingesperrt werde", sagt er. Julia Häp aus Oberstadtfeld hat gleich drei Rollen als Krankenschwester, Tänzerin und Matrose und als dreifache Musical-AG Teilnehmerin bereits Erfahrung auf der Bühne. "Die Proben haben viel Spaß gemacht, nur jetzt vor der Premiere kann ich den Text nicht mehr so gut", gesteht sie leise. Zwei Generalproben fanden statt, und dabei ging nicht alles glatt. "Die Technik mit den Headsets machte uns manchmal Schwierigkeiten", erzählt Thomas Follmann. Die funktionierten auch bei der Premiere nicht einwandfrei, aber das nahmen die Zuschauer gelassen hin und spendeten viel Applaus für das gelungene Stück.

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