Anerkennung, Ehre, Motivation

DAUN. Große Anerkennung für das Maria-Hilf-Krankenhaus in Daun: Es wurde mit dem Preis des Landes Rheinland-Pfalz für beispielhafte Beschäftigung behinderter Menschen ausgezeichnet.

Vier Arbeitgeber hat Richard Auernheimer, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit und Landesbeauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen, in Mainz mit dem Landespreis für beispielhafte Beschäftigung behinderter Menschen ausgezeichnet. Die Preise gingen an einen Kindergarten, ein Hotel, eine Bundesanstalt und das Maria-Hilf-Krankenhaus in Daun.Ein Ehrenplatz für die Plakette

Künftig werden die Urkunde und die Plakette, die als Zeichen der Anerkennung überreicht wurden, einen Ehrenplatz im Dauner Krankenhaus haben. Denn Oberin Schwester Petra, Verwaltungsdirektor Franz-Josef Jax und sein Stellvertreter Günter Leyendecker, die die Auszeichnung in Mainz entgegengenommen haben, freuen sich über den Preis. Sie legen aber Wert auf die Feststellung, dass die Beschäftigung behinderter Menschen keine Neuerung sei, sondern dass ihr von jeher die besondere Aufmerksamkeit des Hauses gelte. Schon seit Jahrzehnten beschäftigt das Dauner Krankenhaus mehr Schwerbehinderte, als es gesetzlich vorgegeben ist. "Der Landespreis für beispielhafte Beschäftigung behinderter Menschen ist Anerkennung, Ehre und Motivation für uns, so weiter zu machen wie bisher und damit auch ein Beispiel zu geben", erklärt Jax. Grundsätzlich haben Behinderte es schwer, einen angemessenen Beruf zu finden, auch wenn sie gut ausgebildet sind. 38 Prozent der Betriebe in Rheinland-Pfalz erfüllen die gesetzliche Pflichtquote von behinderten Beschäftigten nicht. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit und andauernder Wirtschaftsflaute haben es Behinderte noch schwerer, einen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu finden.Von 470 Beschäftigten sind 16 schwerbehindert

Vor diesem Hintergrund erklärte Staatsekretär Auernheimer bei der Preisverleihung, es sei umso höher zu bewerten, dass viele Arbeitgeber sich nicht von Vorurteilen leiten ließen und behinderte Menschen einstellten. Im Dauner Krankenhaus sind von rund 470 Beschäftigten 16 schwerbehindert. Sie sind in den verschiedensten Bereichen des Hauses in unterschiedlichsten Berufen und Tätigkeitsfeldern eingesetzt. Dazu gehören Verwaltung, Wäscherei, Pflege und Küche. Vor zwei Jahren stand die Entscheidung an, die hauseigene Wäscherei wegen Überalterung der Maschinen zu schließen. Das hätte den Verlust von Arbeitsplätzen auch von behinderten Angestellten bedeutet. Durch das Engagement der Geschäftsführung und der Mitarbeiter wurde dies verhindert. Dabei gelang es sogar, zwei zusätzliche Arbeitsplätze für Schwerbehinderte zu schaffen. Seit Mai ist die neue, 100 000 Euro teure Heißmangel in Betrieb. Diese Entscheidung für die Neuanschaffung wurde "gegen den Trend" gefällt, denn Wäscherei-Aufgaben werden nur noch selten im eigenen Haus erledigt, sondern an Fachfirmen zu vergeben.

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