Anna-Lena schwärmt vom neuen Flieger

Einen Einblick in die Welt des Modellflugs und in ihr Vereinsleben gaben Vorstand und Mitglieder der "Goßbergfalken" am Tag der offenen Tür. Beliebte Besonderheit war der Lehrer-Schüler-Flugbetrieb.

Walsdorf. (bb) "Sssssssst" macht der "Trainer 25" und hebt vor der Kulisse des Goßbergs und der Kasselburg ab in Richtung blauer Himmel mit Schäfchenwolken. Dort zieht das Modellflugzeug ruhig seine Bahnen und kriegt sauber die Kurven. Nur einmal gerät es aus dem Takt, macht einen Satz, beruhigt sich im nächsten Augenblick wieder. "Saubere Landung!", ruft schließlich Flugleiter Heinz Simon seinem 18-jährigen Sohn Jannik und der zwölfjährigen Anna-Lena Krumpen zu.

Die beiden gehören zu den jüngsten Mitgliedern des Modellflugclubs (MFC) Goßbergfalken (siehe Extra), und sie demonstrieren gerade den Lehrer-Schüler-Flugbetrieb. Will heißen: Ein erfahrener Pilot (wie Jannik) weist einen Anfänger (simuliert von der bereits seit vier Jahren modellfliegenden Anna-Lena) in die Geheimnisse der Fernsteuerung ein und greift bei Fehlern sofort ein. "Als der ,Trainer' eben einen Satz machte, hatte Anna-Lena zu viel Gas gegeben", erklärt Jannik Simon. "Ich bin durch meinen Vater zum Modellflug gekommen", erzählt er. Voraussetzungen seien handwerkliches Geschick und technisches Verständnis. "Es ist spannend, das Modell in der Luft zu halten, es zu steuern und dabei die Luftverhältnisse zu berücksichtigen", sagt der junge Mann aus Gerolstein.

Auch bei Anna-Lena Krumpen war es "der Papa, der mir das Fliegen beigebracht hat". Draußen zu sein, mache ihr Spaß. Dazu komme der Nervenkitzel, findet sie und schwärmt von einem neuen Flieger: "Ich hätte gerne den ,Extra 330S" mit einem Meter 80 Spannweite."

Mit dem Tag der offenen Tür wolle der MFC um Verständnis und um Mitglieder werben, erläutert der Vereinsvorsitzende Wolfgang Bengeforth mit Blick auf zuweilen vorkommende Konflikte mit Naturschützern und Anwohnern und dem Wunsch nach mehr Jugendlichen im Verein. Er berichtet von dem guten Kontakt zu Nachbarklubs. So hätten ihm etwa die Bitburger "Bitfalken" für den Tag der offenen Tür eine zusätzliche Lehrer-Schüler-Anlage zur Verfügung gestellt.

Über das Vereinsleben sagt Bengeforth, dass in der Saison von April bis November - "wenn das Wetter es zulässt" - an jedem Wochenende Flugbetrieb sei, dass die Mitglieder sich in den Wintermonaten in einer ehemaligen Schreinerei in Walsdorf zum Modellbau träfen und dass Fliegerbörsen und Flugtage selbst veranstaltet und auswärts besucht würden. Segelflugzeuge sowie Flächenflieger und Helikopter mit Kolben- oder Elektromotor oder mit Turbine: "Bei uns ist die ganze Palette vertreten", sagt der Vorsitzende. Bruchlandungen? Bengeforth lacht. "Die gibt es natürlich auch bei uns, aber meistens sind sie reparabel." EXTRA MFC Goßbergfalken: Die Anfänge des Vereins wurden 1969 beim "MFG Obere Kyll" auf einem Fluggelände in Esch gelegt. Dort sammelten die Gründungsmitglieder Heribert Bernady, Erich Koppitsch, Peter Marx, Albert Mayer und Bernd Sonnenschein ihre ersten Erfahrungen mit Modellflugzeugen. 1973 wurde Fluggelände nach Walsdorf verlegt. MFC-Vorsitzender ist Wolfgang Bengeforth, Telefon 02691/1380, E-Mail: bengeforth@t-online.de. Dem Vorstand gehören weiterhin an: Michael Gröner aus Kerpen-Loogh (zweiter Vorsitzender), Erich Welling aus Walsdorf (Kassenwart), Manfred Heiseler aus Niederbettingen (Schriftführer) und Peter Marx aus Jünkerath (Beisitzer). (bb)

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