Ansturm auf den Ziegenhof

GILLENFELD. (ako) Sehr gute Resonanz verzeichnete das zweite Hoffest der Familie Thommes-Burbach. Einheimische und Touristen informierten sich über naturnah erzeugte Produkte der Landwirtschaft.

Schon mittags waren die Parkplätze rund um den Vulkanhof voll: Nicht nur Eifeler aus den Kreisen Daun, Bitburg-Prüm, Wittlich und Cochem waren neugierig auf das, was man mit Hilfe von rund 160 meckernden Vierbeinern Delikates erzeugen kann. Das Hoffest auf dem Ziegenhof lockte auch zahlreiche Touristen an. "Das hier ist hervorragende Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft, für die gesamte Region und für Gillenfeld", lobte Johannes Mücken, Leiter der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt (SLVA). Dass die moderne Agrarwirtschaft der Eifel nichts zu verbergen hat, betonte auch Leo Blum, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, als Schirmherr in seinem Grußwort. Bei Veranstaltungen wie solch einem Hoffest könnten die Verbraucher hautnah erleben, wie Landwirtschaft funktioniert. Zugleich mache es klar, dass man sich als Bauer nicht auf die Agrarpolitik verlassen könne, sondern sich selbst lukrative Nischen etwa in der Direktvermarktung schaffen müsse.Ein Schaufenster der Region

Angesichts der Resonanz auf das Fest, dessen Organisation mehr als 40 Helfer erforderte, war Inge Thommes-Burbach froh, dass alles rechtzeitig geklappt hatte. Spontane Unterstützung aus Nachbarschaft und Verwandtschaft habe es reichlich gegeben: "Eine Familie allein kann sowas gar nicht bewältigen", sagte sie und bedankte sich auch beim Musikverein Gillenfeld, der für die musikalische Untermalung sorgte. Mehr als dreißig Aussteller beschickten den angegliederten Bauern- und Handwerkermarkt, denn das Fest war mehr als ein Tag der offenen Tür, sondern ein Schaufenster der Region. Heißluftballonfahren und Bogenschießen auf einem neu eingerichteten Seminarhof inklusive. Schmuck und Mode, Korbwaren, Spielzeug oder Holzwaren fanden ebenso ein interessiertes Publikum wie der Eifelshop der Touristiker oder die Eifel-Premium-Brände. Hungrige und Durstige konnten die regionalen Leckereien konsumieren. Die Dürre der vergangenen Wochen war trotz dunkel drohender Gewitterwolken am Horizont ein Thema, nicht nur in Blums Rede, der die Folgen für den Futterbau beklagte: "Wir können in den Betrieben noch so klug wirtschaften, wenn das Wetter nicht mitspielt, ist alles nichts." Die Kinder waren vor allem von den Ziegen begeistert. Doch bisweilen war nicht klar, wer wen seltsamer fand, denn die gehörnten Vierbeiner starrten mindestens so neugierig in Richtung Mensch wie umgekehrt. Viele Besucher waren von der Munterkeit des Viehs beeindruckt. "Da weiß man endlich mal, warum der Käse so nach Ziege schmeckt", meinte eine zugereiste Großstädterin.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort