Arbeitskreis macht Dampf

GEROLSTEIN. Vorsicht, Gleisarbeit: Hans-Peter Kuhl, Mitglied im "Arbeitskreis Schienenverkehr im Rheinland" geht mit der Informationspolitik der Deutschen Bahn (DB) AG ins Gericht.

Die DB AG hat in den vergangenen Monaten einige Gleisabschnitte auf der Eifelstrecke zwischen Köln und Trier saniert, unter anderem zwischen Nettersheim und Kall (Nordrhein-Westfalen) sowie zwischen Bitburg-Erdorf und Philippsheim auf rheinland-pfälzischem Terrain.Eine gute Nachricht für alle Zugreisenden. Noch besser wäre sie gewesen, wenn die Bahnkunden auch rechtzeitig und ausführlich über Verzögerungen infolge der Bauarbeiten informiert gewesen wären, meint Hans-Peter Kuhl aus Gerolstein."Asche auf unser Haupt"

Stattdessen, so Kuhls Kritik, gab es nur kleine Handzettel am Gerolsteiner Bahnhof und eine Meldung auf der Bahn-Website. Letztere nütze aber nur denen, die einen Internet-Zugang haben - und die dort nach Informationen über Baustellen suchen, von denen sie noch gar nichts wissen. Besser haben es da offenbar die Eifel-Nachbarn in Nordrhein-Westfalen: Sie wurden rechtzeitig durch Pressemitteilungen und große, detaillierte Aushänge in den Bahnhöfen über die Bauarbeit und ihre Konsequenzen informiert.Diesseits der Ländergrenze aber erfuhren Reisende durch die Handzettel erst kurz vor Fahrtbeginn, dass mit Verzögerungen zu rechnen ist. Auch die zweite Vollsperrung der Strecke bei Kall an den beiden mittleren Oktober-Wochenenden sei nur im Internet, nicht aber in der Presse bekannt gemacht worden, bemängelt Kuhl."Es sieht tatsächlich so aus, dass auf der Rheinland-Pfalz-Strecke die Sachen etwas kurzfristiger angekündigt wurden", sagt Bahn-Pressesprecherin Cornelia Rauchenberger auf TV -Anfrage. "Da hat der Kunde eindeutig recht. Das ist eine wirklich blöde Situation - Asche auf unser Haupt."Die Pressesprecherin bittet um Verständnis: Die Bahn sei nun einmal ein "Riesen-Unternehmen" und derzeit mit vielen Bauarbeiten beschäftigt, besonders auf der linken Rheinstrecke. Andererseits habe man allein im Raum Hessen-Saarland-Rheinland -Pfalz im Vorjahr rund 1000 Presse-Informationen verschickt.Prinzipiell würden "alle Medien" informiert, sagt Cornelia Rauchenberger. Diesmal allerdings sei in der Koordination der zuständigen Abteilungen etwas schief gelaufen. Und sie gelobt Besserung: "Wir haben uns schon zusammengesetzt. Und wir nehmen uns fest vor, dass es nicht wieder passiert."Auch Hans-Peter Kuhl hat inzwischen eine schriftliche Antwort von der DB AG erhalten. Er will nicht als Querulant verstanden werden: Seit mehr als 20 Jahren ist der Diplom-Geograph Mitglied im "Arbeitskreis Schienenverkehr im Rheinland" und versteht sich als Lobbyist für die Bahn und ihre Belange. So wird seine Kritik auch in der Bahn-Zentrale verstanden und aufgenommen. Cornelia Rauchenberger: "Mir ist immer lieber, wenn sich die Kunden direkt melden. Wir sind angewiesen auf konstruktive Kritik."

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