"Aschermittwoch ist alles vorbei"

KELBERG. Nach Fastnacht soll sie wieder genutzt werden können: Der Verbandsgemeinde-Rat Kelberg hat in seiner Sitzung am Donnerstag den Auftrag für die Sanierung der Decke der neuen Sporthalle für 105 000 Euro an eine Mayener Firma vergeben.

Die Verbandsgemeinde (VG) Kelberg hat mit einer alten Tradition gebrochen: Normalerweise wurde in der letzten Sitzung des Verbandsgemeinde-Rats der Haushalt für das kommende Jahr beraten und beschlossen, nicht aber in diesem Jahr.Der Hintergrund: Auch die VG Kelberg stellt zum 1. Januar 2007 auf die doppelte Buchführung (Doppik) um. Dieses neue Buchungssystem für Kommunalverwaltungen löst das mehr als 200 Jahre alte Rechnungssystem der so genannten Kameralistik ab.

Haushalt wird im Januar beraten und beschlossen

Betroffen davon ist nicht nur der Etat der VG, sondern auch die Haushalte der 33 Ortsgemeinden. "Wir hätten es geschafft, den VG-Haushalt für die Dezembersitzung vorzulegen", berichtet Bürgermeister Karl Häfner, "aber wir haben uns entschieden, zunächst in den kommenden Wochen die Mitglieder des VG-Rats, die Ortsbürgermeister und Gemeinderatsmitglieder in Sachen Doppik zu schulen." Es habe wenig Sinn, die Mandatsträger mit einem Haushalt zu konfrontieren, ohne zuvor dessen Systematik erläutert zu haben, so Häfner. Der Haushalt 2007 der VG wird nun Ende Januar im Rat beraten und beschlossen. Ebenfalls im Januar soll mit der Sanierung der Decke der neuen Sporthalle begonnen werden. Das Gebäude, das mehr als drei Millionen Euro gekostet hat, ist seit Monaten für den Schul- und Vereinssport gesperrt, nachdem eine von der VG veranlasste Prüfung der so genannten Abhangdecke ergeben hat, dass diese nicht die erforderliche Ballwurfsicherheit aufweist. Eine Spätfolge des fehlerhaften Putzes, der zunächst in der Halle aufgetragen worden war (der TV berichtete).

Dieser musste von einem neuen Putz ersetzt werden, anschließend wurde eine Durchfeuchtung der Deckenplatten festgestellt. Da die Gefahr bestand, dass die Platten beschädigt werden und Teile davon herunterfallen könnten, hatte die VG das Gebäude gesperrt.

Vergleich ist nicht zu erwarten

Der VG-Rat stimmte nun am Donnerstag zu, den Auftrag über 105 000 Euro (rund 20 000 Euro niedriger als geschätzt) an eine Firma aus Mayen zu vergeben. Diese habe versichert, am 22. Januar mit den Arbeiten zu beginnen, berichtete der Leiter der VG-Bauabteilung, Karl-Heinz Diederich.

Rund vier Wochen sollen die Arbeiten dann dauern, was Bürgermeister Karl Häfner zu der Prognose veranlasste: "Am Aschermittwoch ist alles vorbei!" Noch lange nicht vorbei sind allerdings die juristischen Auseinandersetzungen. Die VG will auf dem Rechtsweg natürlich das Geld, was sie nun für die Sanierung vorschießt, von den aus ihrer Sicht verantwortlichen Firmen zurückbekommen.

Bauamtsleiter Diederich erklärte, ein Vergleich sei in dieser Sache nicht zu erwarten. So läuft alles auf einen Prozess raus, und die VG stellt sich auf einen längeren Rechtsstreit ein.

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