Auch an die Quelle der Lieser zieht es die Wanderer

Daun/Kelberg · Lange hat das Teilstück des Lieserpfads von Boxberg bis Daun eher ein Schattendasein geführt. Seit es aber in den Wanderweg richtig integriert ist, wird es gut angenommen, sagen die Touristiker. Allerdings gibt es noch Probleme.

 Ein Highlight des Lieserpfades ist der Blick auf die Manderscheider Burgen.

Ein Highlight des Lieserpfades ist der Blick auf die Manderscheider Burgen.

Foto: Helmut Gassen

Seit 2015 führt das Logo des Lieserpfads, blaues L auf grünem Hintergrund, die Wanderer zwischen Daun und Boxberg über den Lieserquellpfad. Das 15 Kilometer lange Teilstück gab es schon seit 2012, wurde aber drei Jahre später in den neuen Lieserpfad integriert, der sich nun von Boxberg bis nach Lieser an der Mosel schlängelt.

Publikumswirksam und in Anwesenheit von Wanderpapst Manuel Andrack wurde der Abschnitt von der Lieserquelle bei Boxberg bis Daun eröffnet. Beteiligt waren die Tourist-Informationen Kelberg, Daun, Manderscheid, Wittlich und Bernkastel-Kues zusammen mit dem Eifelverein.

Ist es denn nun gelungen, Wanderer zu überzeugen, nicht von Daun, sondern von der Quelle in Boxberg aus zu starten? "Ja, ich habe dort schon Wandergruppen geführt", berichtet Ernst Kamp, Wegewart-Unterstützer der Eifelvereins-Ortsgruppe Daun. Auch Ulrich Domenghino, neuer zweiter Vorsitzender der Ortsgruppe Daun, hat seine Erfahrungen. "Ich bin ihn selber schon zweimal gegangen und habe von Mitgliedern und Bekannten erfahren, dass sie auf diesem Teilstück unterwegs waren."

Ulrike Meyfarth, Leiterin der Touristinfo Kelberg, weiß von vielen Nutzern. "Ich kann sagen, dass der Lieserpfad mit Start an der Quelle viel nachgefragt wird. In Boxberg, Beinhausen und Neichen werden auf dem Teilstück viele Wanderer wahrgenommen."

Für das deutlich erkennbare Logo, die einheitliche und durchgängige Beschilderung habe man bisher nur Lob erhalten. "Unsere Aufgabe ist es, die Wanderer am Start zu überzeugen, dass sie wieder kommen und weitere Wanderangebote in der Region nutzen. Oder vielleicht den Lieserpfad mal von der Mündung zur Quelle wandern".

Doch die Touristikerin weiß auch von Problemen bei der Nutzung des Wanderpfades von Boxberg aus. "Perfekt angenommen wäre der Start in Boxberg, wenn wir nicht das Problem des Rücktransfers von Daun dorthin hätten. Ich habe viele Nachfragen nach dem Wanderparkplatz in Boxberg und die Frage, wie komme ich von Lieser/Manderscheid/Daun zurück nach Boxberg zum Auto.

Da wird es dann schwierig. Denn das Taxi will und kann sich dann nicht jeder leisten und über die Busverbindung vor allem in der Ferienzeit brauchen wir leider nicht groß zu reden. Dafür müssen wir eine Lösung finden", sagt sie. Die Verkehrsamtsleiterin wünscht sich aber noch was anderes am Start des Lieserpfads: "Eine schöne Wanderpension mit kleiner guter Küche in Boxberg und dann noch ein Rücktransfer nach Boxberg von den Etappenzielen wäre das I-Tüpfelchen für den Wanderweg".

Wünsche, die wohl schwer erfüllbar sein werden, aber ihr Fazit fällt trotzdem positiv aus: "Ja, es ist gelungen. Der Lieserpfad von Boxberg aus wird sehr gut angenommen und an den kleinen Schwächen müssen wir eben arbeiten".

Auch Thomas Räthlein ((Leiter Marketing und Vertrieb GesundLand Vulkaneifel GmbH) sieht den Lieserpfad auf einem guten Weg. "Mein Eindruck ist, dass auch die einheimischen Wanderer den Lieserpfad stark frequentieren.

Die durchgängige und einheitliche Beschilderung von der Quelle bis zur Mündung des Lieserpfades hat sich auf alle Fälle bewährt. Mit dieser Ausschilderung wurde die Grundlage geschaffen, dass dieser Premiumweg in der Vermarktung wesentlich besser wahrgenommen wird. Das zeigen auch die Buchungszahlen des extra dafür entwickelten Arrangements."

Der Lieserpfad

Der Lieserpfad wurde schon unmittelbar nach Gründung des Eifelvereins 1888 ins Leben gerufen, um Wanderer von der Schönheit der Eifel zu überzeugen. Er ist mit Sicherheit eine der attraktivsten Wanderrouten durch die Eifel.

Zuerst war der Lieserpfad nur 42 Kilometer lang und führte von Daun über Manderscheid nach Wittlich.

2015 wurde der Lieserpfad neu beschildert und um das Teilstück von der Quelle in Boxberg bis nach Daun erweitert.

Streckenweise von der Üdersdorfer Mühle bis nach Manderscheid und von Manderscheid bis zur Abzweigung Großlittgen verläuft er identisch mit dem Eifelsteig.

Wanderpapst Manuel Andrack bezeichnete ihn sogar als "den schönsten Wanderweg der Eifel".

74 Kilometer schlängelt sich der Lieserpfad entlang des Baches und späteren Flusses Lieser von der Gemeinde Boxberg, wo die Lieser entspringt, über Daun, Manderscheid, Wittlich bis nach Lieser an der Mosel, wo sie in den Fluss mündet. Vulkane, Burgen, Maare, tiefe Wälder und tiefe Täler, der Wanderer erlebt auf dem Weg immer wieder weite Blicke über die Landschaft, die besonders schön sind.

Den Lieserpfad sollte man in Etappen gehen, vier werden vorgeschlagen.

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