Auf und um den Radersberg ist Geduld gefragt

Dreis-Brück/Bongard · Das Straßengroßprojekt in Bongard, Dreis und Brück sowie bis zum Gewerbepark Radersberg an der A 1 ist fest geplant. Dennoch müssen die Anlieger weiter Geduld aufbringen. Wie jetzt bekannt wurde, wird das mit rund fünf Millionen Euro veranschlagte Bauvorhaben nicht vor 2018 in Angriff genommen.

Dreis-Brück/Bongard. Das wird ein richtig "dickes Ding": Auf rund fünf Millionen Euro schätzt Dieter Schmitz, Leiter der Abteilung Bauen, Umwelt und Schulen der Kreisverwaltung Vulkaneifel, das große Straßenbauprojekt, das die Orte Dreis-Brück und Bongard tangieren wird. Es geht um die Kreisstraßen 65 und 59 sowie das Teilstück der Bundesstraße 410 vom Radersberg oberhalb von Brück bis zum Ortseingang von Dreis.

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein hat im Haus Vulkania in Dreis-Brück die Planungen vorgestellt. Bis zum Baustart ist es noch lang hin, aber Einwohner und Straßenanlieger sollen möglichst früh ins Geschehen einbezogen werden. Wolfgang Kläs vom LBM erläuterte den 30 Bürgern das umfangreiche Vorhaben. "Unser Ziel ist es aus Kostengründen, die Vorhaben als ein Projekt auszuschreiben. Das ist der Plan, ob er funktioniert, ist noch offen", sagt der Planer.
Die Kreisstraße 65 wird in der Brücker Straße komplett erneuert, um auch die erforderliche Fahrbahnbreite von 5,50 Meter zu erreichen, was aber in einem kurzen Teilstück in Dreis nicht möglich sein wird. Derzeit ist die Straße durchgängig 4,50 Meter schmal.
In diesem Bauabschnitt werden aller Voraussicht nach die Verbandsgemeinde-Werke auch die Wasserleitungen erneuern. Die Baukosten für dieses Vorhaben werden auf rund 450 000 Euro geschätzt, die Kosten für den Gehweg, die die Gemeinde aufbringt, auf etwa 70000 Euro.

Verkehr "schon katastrophal"

Auch Alois Sicken, Ortsbürgermeister von Bongard, würde sich freuen, wenn es endlich losginge mit dem Ausbau. "Sie ist längst mehr Stoßdämpfer-Teststrecke und hat den Namen Straße gar nicht mehr verdient. Zuerst war sie 2009 im Straßenbauprogramm, nun soll es angeblich 2019 werden. Ob es stimmt?", fragt er.
Schuld an dem schlechten Zustand ist auch die starke Frequentierung durch LKW. "Die Fahrer werden ja von den Navis durch die Dörfer geleitet. Der Verkehr, der hier von der Autobahn oder zur Autobahn geht, ist schon katastrophal", fasst Sicken seine Erfahrungen zusammen.

Auch Michael Jax, Ortsbürgermeister von Dreis-Brück, kann ein langes Lied von der unendlichen Geschichte der geplanten Sanierung der K 65 singen. "Da warten wir schon seit einigen Jahren drauf, dass es endlich losgeht. Es tut sich aber nichts. Dabei ist die Straße in einem absolut desolaten Zustand."
Durch die hohe Verkehrsbelastung entstünden für die Gemeinde auch Kosten. "Die Bordsteine werden kaputtgefahren, jedes Jahr sanieren wir sie für ein paar Tausend Euro", erzählt Jax. Ein Ausbau der Straße könne auch für die Verlegung von Kabeln für schnelles Internet genutzt werden. Das B-410-Teilstück ab Dreis ist laut LBM zwar in einem vertretbaren Zustand, wird aber trotzdem auf Vordermann gebracht. Hintergrund: Der Abschnitt wird von Bundes- zur Landesstraße abgestuft. Bevor das offiziell geschieht, wird die Straße auf Bundeskosten komplett von der Kelberger Straße in Dreis bis zum Radersberg erneuert. Zudem wird der Verlauf ein wenig verändert. Das gilt besonders für die so genannte "Todeskurve" kurz vor Dreis. Sie wird entschärft und zudem so gestaltet, dass die Fahrer künftig bessere Sicht haben.

Nicht nur finanziell, auch was den Zeitrahmen angeht, ist das Projekt ein "dickes Ding": Zwei bis drei Jahre wird es voraussichtlich dauern, bis das komplette Vorhaben umgesetzt sein wird.

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