Aufhören? Noch lange nicht!

STROHN. TV -Zusteller Hubert Pauly aus Strohn feierte kürzlich seinen 75. Geburtstag. Nicht nur seine Familie, Bekannte, Freunde und Nachbarn gratulierten ihm, sondern auch seine mehr als zufriedenen "Kunden". Diese haben einen Wunsch: "Mier wollten, dau dääß däin Orbett noch mindestens zehn Joohr maachen, enn bässere kinne mir janett mie funne!"

HubertPauly verrichtet seit 1971 eine besondere Arbeit in Strohn. Andiese Arbeit wurde er auch an seinem 75. Geburtstag erinnert.Sein Nachbar schenkte ihm einen TV -Laster, gespickt mitTageszeitungen und verziert mit Bildartikeln, auf denen sich auchder Jubilar wiederfand. Seit mehr als 30 Jahren ist Hubert Pauly mit Leib und Seele TV -Bote in seinem Heimatort. Im Laufe seines Berufslebens war er bei verschiedenen Firmen tätig, und der TV -Botendienst brachte ihm ein willkommenes Zubrot. Er erinnert sich: "Ich habe 1970 neu gebaut, und jeder Groschen war notwendig." Und nicht nur der Botenlohn trug da zur Entlastung bei: "Zur Weihnachtszeit gab und gibt es immer reichlich Trinkgeld", berichtet Hubert Pauly.

Pauly war anfangs Mädchen für alles

Ein Beweis dafür, dass die Strohner TV -Leser mit ihrem sehr zuverlässigen und gewissenhaften "Zeitungs-Lieferanten" äußerst zufrieden sind. Kein Wunder, schwingt der sich doch jeden Morgen noch vor 5 Uhr bei jedem Wetter mit seiner blauen TV -Tasche auf das Fahrrad, um den Trierischen Volksfreund zu den Lesern zu bringen. Der rüstige Rentner hat seine Tour genau ausgerechnet: "Sieben Kilometer und 400 Meter strampele ich jeden Tag. Am weitesten ist es bis zur Strohner Mühle - einen Kilometer."

Als er seinen Botendienst antrat, standen 40 Abonnenten auf seiner Liste. Zur Zeit bringt er 60 TV - Exemplare in das 150-Haushalte-Dorf. In den Anfangsjahren war Pauly manchmal beim TV "Mädchen für alles", denn er nahm Todes- oder andere Anzeigen entgegen, um sie per Post oder Telefon nach Trier weiterzuleiten. Er glaubt, dass die Strohner auch sonst den TV schätzen und lobt: "Über unser Dorf wird doch oft berichtet: vom Gesangverein, vom Lavamuseum oder vom Straßenbau". Mit seiner Aussage bestätigt er auch, dass er "seinen" TV nicht nur trägt, sondern auch intensiv liest.

Die "Arbeitsbedingungen" haben sich während seines Zustellerdienstes über drei Jahrzehnte verbessert. "Lange wurde am Monatsende bei den TV -Beziehern bar kassiert. Heute ist jeder bereit, den Zeitungspreis abbuchen zu lassen."

Einmal hat er an einem Wintermorgen eine schlechte Erfahrung gemacht und schmunzelt: "Es war Glatteis, und bald lagen Hubert, Fahrrad und TV verstreut auf der Straße. Doch ich sammelte unbeschadet Knochen, Zeitungen und Rad wieder auf, und die Zeitungsfahrt wurde ohne weitere Hindernisse zu Ende geführt."

Hubert Pauly schwärmt von seiner Arbeit und ist froh, dass er dabei auch Kontakte mit seinen Mitbürgern pflegen kann.

Ans Aufhören denkt der Strohner "Zeitungsmann" lange noch nicht und drückt noch einen Geburtstagswunsch aus: "Solange der Herrgott mir treu zu Gesundheit verhilft, solange werde ich wohl auch dem Trierischen Volksfreund treu bleiben!"

In den nächsten Wochen wird derRedaktionweitere Zeitungsboten aus dem gesamten Gebiet der Eifel vorstellen. Im siebten Teil unserer Serie heißt es dann: unterwegs mit Martha Reuten aus Dahnen, die seit 38 Jahren den TV in dem kleinen Grenzort zustellt.

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