Aufruf zum Umsatteln

GEROLSTEIN. (mh) Ein Umsatteln auf Öko-Strom für alle öffentlichen Gebäude und die Straßenbeleuchtung in der Verbandsgemeinde (VG) fordern die Grünen des Gerolsteiner Landes. Hintergrund: In der nächsten VG-Ratssitzung soll die Ausschreibung für die künftigen Stromlieferungen ab 2005 beschlossen werden.

Grünen-VG-Ratsmitglied Tim Steen ist mit einem schriftlichen Antrag an Bürgermeister Matthias Pauly (CDU) herangetreten. Er beantragt eine Sondersitzung des Haupt- und Finanzauschusses spezielle zu den Stromlieferungen ab 2005 - und zwar vor der VG-Ratssitzung am kommenden Donnerstag, 27. November. Seinen Antrag, den er allen Fraktionen im VG-Rat zukommen ließ, begründet Steen wie folgt: "Bei der Ausschreibung der Stromlieferungen handelt es sich nicht nur um erhebliche Summen, sondern hier spielen auch ökologische Fragen eine wichtige Rolle." Bürgermeister Pauly machte wegen der Kürze der Zeit - Steen hatte den Antrag erst am Mittwoch gestellt - gestern noch keine Zusage, signalisierte aber Entgegenkommen: "Der einzige Termin, der jetzt noch denkbar ist, ist unmittelbar vor der Verbandsgemeinderatssitzung. Ich denke, darauf wird es hinauslaufen." Grundsätzlich stehe er dem Thema erneuerbare Energie "positiv gegenüber", sagte Pauly. Konkrete Aussagen wollte er aber vor einer detaillierten Einarbeitung in das Thema nicht treffen. Steen hingegen nannte gleich eine Reihe von "guten" Gründen, weshalb der Umstieg auf Ökostrom sinnvoll und notwendig sei - sowohl was den Bezug als auch die eigene Produktion betrifft: Neben dem Klimaschutz spielten die Stärkung der Region und neue Absatzmöglichkeiten für die Landwirtschaft eine Rolle. Steen: "Ich denke vor allem an den vermehrten Einsatz von Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung wie Biogas-Anlagen und Holzhackschnitzel-Heizungen." Mit einer gesteigerten Nachfrage nach entsprechend erzeugtem Strom stiegen auch die Chancen, diese Potenziale wirtschaftlich zu nutzen. Steen betont zudem die Vorbildfunktion der Verbandsgemeinde und hofft auf Nachahmer. All diese Vorteile wiegen in seinen Augen den höheren Preis für Ökostrom auf. Und er hält, wie seine Grünen-Mitstreiter Norbert Worm und Benedikt Petzold, zudem durch den Bezug von Ökostrom "die Vermarktung unserer Natur und Umwelt im Tourismus glaubwürdiger". Einen Konflikt zwischen Tourismus und Windkraftanlagen, die ja auch Ökostrom erzeugen, sieht Steen nicht.

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