Aufwartung für liebenswürdige Dame

HILLESHEIM. Es war ein schönes, ein würdiges Fest: Zum 60. Geburtstag der Eifel-Film-Bühne in Hillesheim feierten die vielen Gäste die Klasse und Standhaftigkeit des seit Jahrzehnten einzigen Kinos im Kreis Daun.

 Mal 'ne Grimasse wie im Horrorfilm, mal 'ne täuschend echte Wunde oder schlicht ein hübsches Bärengesicht: Beim Schminken mit der Maskenbildnerin ließen die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf.Fotos: Mario Hübner

Mal 'ne Grimasse wie im Horrorfilm, mal 'ne täuschend echte Wunde oder schlicht ein hübsches Bärengesicht: Beim Schminken mit der Maskenbildnerin ließen die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf.Fotos: Mario Hübner

Das Festprogramm war ebenso vielfältig und unterhaltsam wie die Besucher es vom Kinoprogramm der Runges schon seit langem gewöhnt sind: Das reichte von außergewöhnlichen oder fast in Vergessenheit geratenen Filmen ("Die Faust im Nacken" von 1954 - mit Marlon Brando in der Hauptrolle oder die Genre-Story "Cinema Paradiso" mit Philippe Noiret von 1989) über einen Themenabend (Italienische Nacht) für Geist und Gaumen bis hin zum Blick hinter die Kulissen - die des Kinos und des Filmemachens.So berichteten Filmschaffende einer interessierten Zuhörerschaft, wie die Bilder laufen lernen. Mit dabei war auch Annelie Runge, ältere Schwester des Kinobesitzers Günter, die unter anderem einen Dokumentarfilm über die Eifel-Film-Bühne gedreht und über die Festtage mit Kollegen, Kamera und Mikrofon Material für die Fortsetzung gesammelt hat.Günter und Christine Runge, die den Familienbetrieb Eifel-Film-Bühne seit 1991 leiten und dabei von ihren Kindern Hanna (23), Katharina (21) und Franz (18) unterstützt werden, boten zudem Führungen durch das Kino und den Vorführraum an. Und sie legten sich - wieder einmal - mächtig ins Zeug, um ihren Gästen unterhaltsame Stunden zu bieten.So nahm Kinochefin Christine Runge beim "offiziellen" Festakt die Besucher auf einen Streifzug durch die Geschichte der Eifel-Film-Bühne und die des Films mit. Das war informativ und unterhaltsam. Und so manche, aus der tiefsten Erinnerung hervorgerufene Filmszene rührte auch an, versetzte manchen Gast in vergangene Zeiten zurück. "Mensch, ist das schon so lange her? Bin ich wirklich schon so alt?" wurde in der Reihe weiter hinten getuschelt. Auch Bürgermeister Alfred Pitzen, der den Runges zum "anspruchsvollen Programm, den vielen schönen Veranstaltungen und dem kulturellen Beitrag" gratulierte, ließ die Gäste an seinen ersten Kinoerinnerungen teilhaben. "Da sind wir bei Wind und Wetter kilometerweit bis zum Bus marschiert, um die Faszination des Eintauchens in eine andere Welt zu erleben. Und der abgedunkelte Kinosaal bot zudem eine gute Möglichkeit für die ersten schüchternen Annäherungsversuche", erzählte Pitzen und erntete - von vielen Gleichgesinnten - zustimmenden Applaus. Und noch Stunden später wurden Film- und Kinoerinnerungen ausgetauscht.Am heutigen Montag, 20 Uhr, wird der Uschi-Glas-Klassiker "Zur Sache Schätzchen" gezeigt.

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