Autorallyes und Fliegenfischen

DAUN. Bäckermeister Winfried Thul ist begeisterter Autofan. Ebenso gern angelt er an der Lieser und ihren Nebengewässern. Eine Fahrradtour von Kreisstadt zu Kreisstadt ist dann so nebenbei auch noch drin.

Bäckermeister Winfried Thul aus Daun fährt gerne schnelle Wagen. Sein BMW-Cabrio Z3 mit 148 Pferdestärken unter der Haube bleibt auch heute nicht im Hof stehen. Obwohl es nur zwei Kilometer hoch von seinem Wohnhaus im Liesertal in die Dauner Innenstadt geht. Der 66-Jährige schaut sich den Start der ADAC-Eifel-Rallye bei einer Tasse Kaffee auf dem Dauner Marktplatz an. "Jedes Jahr findet hier ein Lauf zur Deutschen Meisterschaft statt", erzählt er begeistert. Die Motoren dröhnen. Eben starten die Rallye-Oldtimer. Thul genießt die Atmosphäre. Nach einer Stunde geht's wieder hinunter mit dem Z3 zur Bäckerei. Die liegt unweit der Lieser, nur durch ein paar Gemüsegärten vom Fluss getrennt. Längst hat er die Geschäfte seinem Sohn und der Schwiegertochter überlassen. 40 Jahre frühmorgens aufstehen, oft schon um drei Uhr nachts, das hat gereicht. Bereits vor zehn Jahren hat er sich einen vorgezogenen neuen Lebensabschnitt gegönnt. Den letzten Winter hat er mit seiner Frau Gisela in Alcante/Spanien verbracht. Drei Monate Sonnenschein. Wenn Winfried Thul zu Hause ist, dann frönt er seinem Hobby. Und das hat auch mit der Lieser zu tun. Angeln an Kleiner Kyll und Lieser - darauf versteht er sich ebenso wie auf das Steuern von schnellen Autos. Sogar Hochseeangeln betreibt er gelegentlich, letztes Jahr ging es mit einem Bekannten nach Kroatien. "Fliegenfischen ist die schönste Form des Angeln. Die kann man bei uns nur an Kyll und Lieser betreiben", schwärmt er. Zudem sei die Qualität des Lieserwassers in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Vielleicht kommen dann wieder die Nasen in den Fluss zurück, eine Fischart, die es früher oft gab. Forelle, Döbel und Weißfisch seien die drei Hauptfischarten an der Lieser bei Daun, so Thul. Die Fahrt im Cabrio zu den Fischgründen genießt er. Aber er ist keineswegs ausschließlich ein motorisierter Zeitgenosse. Mit dem Fahrrad fährt er oft von einer Kreisstadt an der Lieser zur anderen. Die 36-Kilometertour von Daun nach Wittlich auf dem Maare-Mosel-Radweg halten ihn fit. In lockeren anderthalb Stunden packt er den Weg hinunter nach Wittlich. Heimwärts dauert es etwas mehr als zwei Stunden. Fitness im Rentnerleben - Radweg und Lieser tragen ihres dazu bei. Ab und zu holt ihn das Berufsleben wieder ein. Für die Raylle hat er den Bäckerkittel angezogen und war frühmorgens in der Backstube. Als Vertretung für seinen Sohn. Denn der ist Wertungsrichter bei der Eifel-Raylle in Daun.

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