Bürger sind zufrieden mit der Papiertonne

Knapp ein Jahr nach der - zunächst auf Daun und Gerolstein beschränkten - Einführung der blauen Altpapiertonnen im Kreis Vulkaneifel fällt das Zwischenfazit positiv aus. 50 Prozent der Haushalte in den beiden Städten nutzen das Angebot.

Daun/Gerolstein. Vor einem Jahr war mit der Auslieferung der blauen Papiertonnen in Daun und Gerolstein begonnen worden, und mit der ersten Leerung im Januar begann ein neues Entsorgungs-"Zeitalter" im Kreis Vulkaneifel, wo bis dahin flächendeckend das gebündelte und an der Straße abgestellte Altpapier eingesammelt worden war. Die blaue Tonne war Neuland, anders als in Nachbarkreisen wie Bitburg-Prüm, wo sie schon lange Standard ist. Knapp ein Jahr nach dem Start kann Reinhard Adrian, Leiter des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft des Kreises Vulkaneifel, nur Positives verkünden.

Nur positive Rückmeldungen der Nutzer



"Zwischenzeitlich sind wir genau bei 50 Prozent der Haushalte in Daun und Gerolstein, die eine Altpapiertonne haben, es sind in den vergangenen Monaten immer wieder Interessenten dazu gekommen", berichtet der Werkleiter. Aus Sicht des Kreises sei diese Quote "in Ordnung". Beim Eigenbetrieb habe es nur positive Rückmeldungen gegeben. Adrian: "Wer die Tonne hat, hat sie schätzen gelernt, weil es einfach eine saubere und bequeme Sache ist. Die Leute sind sehr zufrieden damit."

Dass private Entsorger den Kommunen Konkurrenz auf dem Altpapiermarkt gemacht hatten, war Hauptgrund für den Kreis, die Papiertonne ab 1. Januar 2009 einzuführen. Man wollte gewappnet sein für diesen "Ernstfall".

Dieser ist aber nicht eingetreten, denn mit dem deutlich gesunkenen Altpapierpreis hat auch das Interesse privater Entsorger stark nachgelassen. Vor gut zwei Jahren war der Preis in enorme Höhen gestiegen, auf fast 90 Euro pro Tonne. Zwischenzeitlich ging es aber wieder steil bergab, "zeitweise ging fast nichts auf diesem Papiermarkt", berichtet Adrian. Mittlerweile seien aber wieder um die 30 Euro pro Tonne zu erlösen.

"Eine saubere und bequeme Sache"



Die "saubere und bequeme Sache" der blauen Altpapiertonnen ist derzeit nur den Bürgern in Daun und Gerolstein (inklusive Stadtteilen) vorbehalten. "Gemeinsam mit dem Entsorger wurden die beiden Städte ausgewählt, denn es fällt auf relativ kleinem Raum viel Papier an. Daraus wollen wir Erkenntnisse ziehen, die Grundlage sein können für eine Entscheidung, wie es weitergeht", erklärt Adrian.

Er will keine Prognose abgeben, ob die flächendeckende Einführung der Tonne im Kreis mit seinen rund 25 000 Haushalten kommt.

"Das ist eine politische Entscheidung, die möglicherweise im Frühjahr kommenden Jahres ansteht", stellt der Werkleiter klar. "Wir lassen das Jahr erst einmal vorbei gehen und werden dann im zuständigen Ausschuss über unserer Erfahrungen berichten. Dort wird dann beschlossen, wie es weitergeht." Er glaubt nicht, dass es einen "Tonnenzwang" geben wird: "Sollte beschlossen werden, dass die flächendeckende Einführung der Papiertonne kommt, gehe ich davon aus, dass die Bürger wählen können, ob sie diesen Service nutzen wollen oder nicht. Aber das letzte Wort, ob das Prinzip der Freiwilligkeit angewandt wird, hat der Ausschuss."

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