Barweiler wieder im Zeichen der Lilie

Barweiler · Seit dem 18. Jahrhundert strömen Pilger aus der ganzen Eifel sowie aus den Bistümern Köln und Aachen im Herbst zum Marienwallfahrtsort Barweiler (Kreis Ahrweiler). Die diesjährige Wallfahrtszeit wurde vom Trierer Bischof Stephan Ackermann eröffnet.

 Nach dem Hochamt zur Wallfahrtseröffnung in Barweiler umringen Pilger den Trierer Bischof Stephan Ackermann (links). TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Nach dem Hochamt zur Wallfahrtseröffnung in Barweiler umringen Pilger den Trierer Bischof Stephan Ackermann (links). TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Barweiler. Wenn auch bereits am Tag zuvor zwölf Prozessionen und viele Einzelpilger in das Eifeldorf gekommen waren - die feierliche Eröffnung der bis zum 13. Oktober dauernden Wallfahrt (siehe Extra) ist immer am zweiten Sonntag im September.
Es sei ein besonderes Fest und eine besondere Herausforderung für die Gemeinde, wenn Tausende von Pilgern nach Barweiler strömten und Dutzende von Messen und Andachten zu Ehren "Unserer lieben Frau mit der Lilie" (siehe Hintergrund) mitfeierten, betonte Ortspfarrer Heinrich Ant.
"Wer ein Kind oder Blumen in den Händen hält, kann die Faust nicht ballen", sagte Bischof Ackermann mit Blick auf die Barweiler Muttergottes, die eine Lilie und das Kind Jesus hält. Die Wallfahrt geht auf das Jahr 1726 zurück, als Mädchen aus dem Dorf die Muttergottes-Statue in der Pfarrkirche mit einer Lilie schmückten. Die Blume verdorrte zunächst, begann aber im September von neuem, Knospen zu treiben. Die wunderbare Begebenheit wurde amtlich bestätigt, und es gibt Dokumente über Heilungen und Gebetserhörungen.
Nach der Messe kam der Bischof mit Pilgern ins Gespräch, darunter Ursula und Werner Marx aus Arbach (Pfarreiengemeinschaft Kelberg). "Wir wollten den Bischof erleben und ihn predigen hören", erzählt das Ehepaar dem Trierischen Volksfreund. Gleichzeitig brächten sie der Muttergottes ein besonderes Dankeschön: "Wir sind vor vier Wochen zum ersten Mal Großeltern geworden", berichten sie strahlend.
Strahlende Großeltern


Claudia Dresen aus Kerpen-Loogh wartet derweil auf die Prozession aus ihrer Pfarreiengemeinschaft Niederehe. Seit ihrer Erstkommunion war die heute 39-Jährige zu Fuß nach Barweiler gepilgert - auch noch die ersten Jahre, nachdem sie an Multipler Sklerose erkrankte. "Dann konnte ich nur noch kleinere Strecken mitgehen, und inzwischen bin ich Autopilgerin", erzählt sie.
Da biegt unter Blasmusik eine Prozession auf den Kirchenvorplatz ein. "Sie kommen!", ruft Claudia Dresen und entdeckt unter den Pilgern ihren Mann und ihren elfjährigen Sohn. bb
Extra

Die Pilgermessen finden im September samstags um 17.30 Uhr und 19 Uhr sowie sonntags um 10 Uhr statt, im Oktober samstags um 18.30 Uhr und sonntags um 10.30 Uhr. Pilgerandachten gibt es im September sonntags um 14 und 15 Uhr sowie im Oktober um 15 Uhr. Die Wallfahrtszeit endet am Samstag, 13. Oktober, mit dem Fatimaabend: um 19 Uhr Messe, anschließend Lichterprozession durch das Dorf. bbKontakt: Pfarramt St. Gertrud, Hauptstraße 19, 53534 Barweiler, Telefon 02691/7116, E-Mail: pfarramt-barweiler@hocheifel.de.

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