Bauch-weg-Unterhosen gegen Cellulitis
Auf zu Frau Doktor hieß es am Wochenende in Bongard, denn sie waren da: die Weibsbilder. Die Kabarettistinnen Anke Brausch und Claudia Thiel nahmen mit ihrem Programm "Der Nächste bitte" kein Blatt vor den Mund, als es um die Gesundheitsreform und andere heikle Themen ging.
Bongard. (HG) Eine humorvolle Überraschung: Die Weibsbilder Anke Brausch und Claudia Thiel traten mal nicht in Aachen, Bad Ems, Gerolstein oder Hillesheim, sondern im beschaulichen Bongard auf. Das Eifeler Frauenpower-Duo zieht an - besonders das weibliche Geschlecht, wie man auch in Bongard sehen konnte, wo die Mehrzahl der Besucher aus Frauen bestand. Die Jugendfeuerwehr hatte es aufgrund ihres tollen Bürgerhauses, das Claudia Thiel bei einer Hochzeit beeindruckt hatte, fertiggebracht, das Kabarettduo zu verpflichten.
Zwölf Jahre Weibsbilder, das ist eine Eifeler Erfolgsgeschichte der humorvollen Art, an der die Wirtschaftsförderung mal nicht beteiligt war. Die starken Weiber Anke Brausch und Claudia Thiel verwursteln in ihrem neuen Programm "Der Nächste bitte" mit Witz, Sarkasmus, Selbstironie und viel Pep alles, was die Gesundheitsreform und das Eifeler Landleben hergeben.
Volles Haus dann auch in Bongard, 280 "Patienten" wurde im Wartezimmer wirklich Kabarett und Seelenmassage der feinsten Art für ihre zehn Euro geboten. Und auch was fürs Auge der Männer, denn Doktor Anke tänzelte im kurzen, engen Minikleidchen auf der Bühne. Von Bauchwegunterhosen ("wo geht der Bauch denn da hin"), Darmspiegelung, Cellulitis, Eifeler Hängebusen, Gerstenkorn ("Müsli ist auch nicht gesund, jetzt habe ich schon so ein Roggen-Gerstenkorn im Auge wachsen"), Inkontinenz, Kinderkriegen, Sprechdurchfall bis zur Fangopackung "damit sich die Patienten schon mal an ihr zukünftiges Zuhause gewöhnen" reichte das Spektrum der beiden in Sachen Gesundheit.
Aber die beiden sind natürlich wandlungsfähig, wie Claudia Thiel als Christel Müller aus Kalenborn- Scheueren oder als "et Mandy" von Darscheid und Tondorf und Anke Brausch die als hyperaktive Klein- Tineke zeigte, was es mit den Buchstabenkrankheiten auf sich hat. "Wo ist denn nun die Arschkordel", fragte sich Claudia Thiel als mit dickem Hintern hüftschwingende Christel Müller, die sich schwül-erotisch auf den Stühlen räkelte um endlich einen Mann zu bekommen.
Anita Häs aus Darscheid war begeistert von den Künsten der beiden Weibsbilder. "Es hat mir sehr gut gefallen, ich bin wirklich angenehm überrascht, und diese Art Humor passt in die Eifel. Gut gefallen hat mir auch, dass die beiden ihr Programm spontan nach dem Publikum gerichtet haben". Lachanfälle hatte auch Franz- Josef Müsseler aus Bongard. "Das war wirklich super, was die beiden gezeigt haben. Dieses Freie und Spontane auf der Bühne ist wirklich Wahnsinn", sagt er.
