Baustelle Bahnhof

Im alten Gillenfelder Bahnhof, der im Besitz der Gemeinde ist, läuft seit einigen Wochen der Umbau in ein Mehrzweckgebäude. Fertig werden soll es voraussichtlich Anfang nächsten Jahres.

 Der Umbau hat begonnen: Der alte Gillenfelder Bahnhof wird in ein Mehrzweckgebäude umgewandelt.TV-Foto: Stephan Sartoris

Der Umbau hat begonnen: Der alte Gillenfelder Bahnhof wird in ein Mehrzweckgebäude umgewandelt.TV-Foto: Stephan Sartoris

Gillenfeld. Viele Jahre wurde geplant und verhandelt, bis ein Vorhaben der Ortsgemeinde Gillenfeld realisiert werden konnte: der Kauf des unter Denkmalschutz stehenden alten Bahnhofs. Dieser gehörte zuvor Landhandelsunternehmern, die Teile des Gebäudes unter anderem als Lager genutzt hatten. Seit 2005 ist die Gemeinde Besitzerin, und seit Mai läuft der Umbau. Entstehen wird ein Mehrzweckgebäude, das von der Gemeinde, örtlichen Vereinen und für Jugendarbeit genutzt werden wird. Land bezuschusst den Bahnhofsumbau

Fast 500 000 Euro (Grunderwerb und Baukosten) werden investiert, der Umbau wird vom Land mit 327 000 Euro bezuschusst. Männergesang- und Musikverein, die künftig ihr "Hauptquartier" im alten Bahnhof haben werden, haben bereits viele Stunden an Eigenleistung in den Umbau eingebracht. Ortsbürgermeisterin Heike Hermes freut sich, dass trotz der angespannten Finanzlage der Gemeinde die Umwandlung des alten Bahnhofs in ein Mehrzweckgebäude möglich wurde: "Der Ort braucht ein solches Gebäude." Nach derzeitigem Stand wird wohl noch ein gutes halbes Jahr bis Anfang 2008 am Umbau gearbeitet. Dieses für die Gemeinde so wichtige Projekt stand zwar weit oben auf der Prioritätenliste, aber auch darüber hinaus hat man sich im Rahmen der Fortschreibung des Dorferneuerungskonzepts viele Gedanken um die zukünftige Entwicklung des 1500-Einwohner-Dorfs gemacht. Wie heute allgemein üblich, wurde kein Konzept "von oben" über die Gemeinde "gestülpt", sondern der Dorferneuerungs-Prozess ist "von unten nach oben gelaufen", berichtet die Ortsbürgermeisterin. In einer Auftaktveranstaltung, in der zunächst die Stärken und Schwächen des Dorfs analysiert wurden, wurden Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit Themen wie "Verkehr/Gewerbe" oder "Vereine/Dorfgemeinschaft/Kinder und Jugend" befasst haben. "Natürlich ist dabei eine Liste an Bauvorhaben, die die Verkehrssituation verbessern sollen, entstanden, aber Dorferneuerung ist für uns mehr als nur der Bau von Straßen", macht Heike Hermes klar. Außerdem müsse in einem solchen Prozess auch nicht alles neu "erfunden" werden: "Wir können schon traditionell auf ein reges Vereinsleben bauen. Auch die Zusammenarbeit funktioniert", erklärt die Ortsbürgermeisterin, die als Beispiel die Kirmes anführt. "Diese Tradition konnte erhalten werden, weil sie von der Gemeinschaft der Vereine getragen wird." Ein großes Ziel hat man sich laut Hermes noch gesteckt: "Die Gründung eines Gewerbe- und Verkehrsvereins." Ihr Fazit des Verlaufs des Dorferneuerungsprozesses, der vom Büro Stadt-Land-plus aus Boppard in einem 80-Seiten-Bericht dokumentiert wurde: "Alles in allem bin ich zufrieden mit dem bisher Erreichten und auch mit der Bürgerbeteiligung."

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