Bedienung statt Wühltisch

Seit 1985 unterhält der Caritasverband Westeifel mit der Unterstützung von mehr als 40 Ehrenamtlichen eine Kleiderbörse für Menschen mit geringem Einkommen. Nach der Neugestaltung der Räume und der Umstrukturierung des Konzepts wurde die Kleiderbörse jetzt neu eröffnet.

 Die umstrukturierte Kleiderbörse des Caritasverbandes wird von Brigitte Brokonier (links) geleitet und von Ehrenamtlichen betreut – hier die Mehrener Gruppe mit Elfriede Schu, Maria Ring, Marlene Scholz, Gaby Schmidt, Walburga Dunkel und Anni Kettern (von links). TV-Foto: Bettina Bettscheider

Die umstrukturierte Kleiderbörse des Caritasverbandes wird von Brigitte Brokonier (links) geleitet und von Ehrenamtlichen betreut – hier die Mehrener Gruppe mit Elfriede Schu, Maria Ring, Marlene Scholz, Gaby Schmidt, Walburga Dunkel und Anni Kettern (von links). TV-Foto: Bettina Bettscheider

Daun. Der Laden befindet sich im Untergeschoss des Caritashauses und hat einen eigenen Eingang. Gleich links ist die Herrenabteilung - mit dunklen Anzügen und weißen Jeanshosen, mit Bergen von Pullovern und Hemden, auch Trainingsanzügen und Unterwäsche. Ohne Ehrenamtliche nicht praktikabel

Und weil auf den Regalen noch Platz frei war, haben die Diplom-Sozialarbeiterin Brigitte Brokonier und ihr Kleiderbörse-Team hier auch Tisch- und Bettwäsche und Gardinen untergebracht. Im mittleren Raum gibt es Kleidung, Schuhe und Accessoires für Frauen, und in dem neu hinzugenommenen dritten Raum stehen ein Schrank mit Baby- und Kindersachen und ein Regal mit Spielzeug und Büchern.Nun sei auch die Umkleidekabine fertig, berichtet Brigitte Brokonier. Die Diplom-Sozialarbeiterin hatte zu Jahresbeginn die Leitung der Kleiderbörse von ihrem Kollegen Hubert Peifer übernommen. Unter ihm war sie 1985 als Kleider- und Möbelkammer in Pützborn ins Leben gerufen worden, einige Jahre später in die Dauner Gartenstraße umgezogen und zuletzt als reine Kleiderkammer im Caritashaus eingerichtet worden. Möglich sei die Annahme, Sortierung und Weitergabe von gebrauchter, aber gut erhaltener Kleidung an bedürftige Rentner, Arbeitslose und Familien nur mit der Unterstützung vieler Ehrenamtlicher, sagt Hubert Peifer im TV-Gespräch, als er sich die neu gestalteten Räume ansieht und bewundert. "Das sieht ja richtig toll aus, und alles so ordentlich", lobt er. Er sei froh, dass die Kleiderbörse bei Brigitte Brokonier und ihrem Helferkreis in so guten Händen sei. Er als Schuldnerberater des Caritasverbandes habe diese aufwendige Aufgabe nicht mehr bewältigen können. "Die Kleiderbörse ist erwachsen geworden. Da muss man loslassen wie bei erwachsenen Kindern", sagt er lachend.Viel Spaß an gemeinsamen Tun

Am Eröffnungstag haben die Frauen aus Mehren Dienst: Walburga Dunkel, Anni Kettern, Maria Ring, Gaby Schmidt, Marlene Scholz und Elfriede Schu. Einige sind seit der Gründung der Kleiderkammer dabei. "Wir haben neben der Arbeit auch viel Spaß an dem gemeinsamen Tun", bringt Anni Kettern es unter der Zustimmung der anderen auf den Punkt. 20 bis 30 Kundenbesuche seien am Ausgabetag innerhalb von drei Stunden zu bewältigen, erklären die Frauen. An diesem ersten Tag seien die Meinungen der Kunden wegen der Umstrukturierung geteilt, berichten sie. Einige fänden das neue System, bei dem sie bedient werden und nicht wie vorher sich selbst an Wühltischen bedienten, besser; andere nicht.Extra Kleiderbörse Die Kleidung stammt von Bürgern des Landkreises Vulkaneifel und kann täglich während der Öffnungszeiten im Caritashaus abgegeben werden. Dank der großen Spendenbereitschaft der Bevölkerung ist die Kleiderbörse stets gut ausgestattet. Das Angebot richtet sich an Menschen mit geringem Einkommen, besonders Familien und Alleinerziehende. Die Kleiderbörse ist donnerstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Kontakt: Brigitte Brokonier, Caritasverband Westeifel, Mehrener Straße 1, 54550 Daun, Telefon 06592/95730, E-Mail: caritasverband@daun.caritas-westeifel.de. (bb)

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