Beim Abriss packen die Bürger mit an

Nerdlen · Die Gemeinde Nerdlen ist als Wohnort beliebt, das zeigt die Entwicklung der Einwohnerzahlen. Der positiven Entwicklung will der Gemeinderat auch mit dem Neubau eines Bürgerhauses gerecht werden. Mittlerweile haben die Abrissarbeiten begonnen.

 Wilfried Schneider reißt die Bretter von der Decke des alten Gemeindehauses. TV-Foto: Helmut Gassen

Wilfried Schneider reißt die Bretter von der Decke des alten Gemeindehauses. TV-Foto: Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Nerdlen. Mehr als 250 Einwohner hat Nerdlen heute, 2008 waren es noch 220 - eine solche Steigerung können nicht viele Dörfer vorweisen. Dass Wohnen im Ort nahe Daun attraktiv ist, zeigt sich auch im Neubaugebiet "In der Langwies", wo bei 19 vorhandenen Baugrundstücken nur noch fünf frei sind.
Die positive Entwicklung der Gemeinde freut Ortsbürgermeister Hermann Lenarz, der seit mehr als 30 Jahren im Amt ist. Doch die Gemeinde hat wie andere Orte auch ein Problem, denn es gibt keine Kneipe mehr, keinen echten Treffpunkt. Für große Feste steht das Schützenhaus zur Verfügung und auch die Grillhütte wird gut genutzt.
Das 1962 gebaute Gefrierhaus mitten im Dorf, das auch einmal Waschanlage war, später von der Raiffeisenkasse genutzt wurde und in das 1990 ein Raum für Gemeinderatssitzungen und kleine Zusammenkünfte der Bürger gebaut wurde, konnte die Erwartungen nicht erfüllen, und auch die energetischen Voraussetzungen waren schlecht. 2013 wurde auch die Gefrieranlage endgültig geschlossen. Deshalb beschloss der Rat, das alte Gemeindehaus, das an das Feuerwehrhaus grenzt, abzureißen und ein neues mit Jugendraum zu bauen. Etwa 530 000 Euro soll der Neubau kosten, 200 000 Euro gibt es als Zuschuss vom Land.
Zwölf Helfer beim ersten Einsatz


Für Hermann Lenarz wird es das letzte große Projekt seiner Zeit als Ortsbürgermeister sein. Im Mitteilungsblatt rief er die Bürger, Vereinsmitglieder und besonders die Jugendlichen dazu auf, mitzuhelfen beim Abriss des alten Gemeindehauses, denn die Eigenleistung ist Teil der Zuschussvergabe.
Zwei Arbeitseinsätze hat es gegeben, dabei wurden unter anderem das Inventar ausgeräumt und die Deckenverkleidungen abgerissen. Probleme gibt es mit dem Styropor. "Wir werden das Material jetzt zuerst einmal lagern, bis die Entsorgung günstiger wird", sagt der Bürgermeister. Mit bis zu vier Arbeitseinsätzen, die nun in der Winterzeit erfolgen sollen, rechnet Lenarz. Im Frühjahr soll dann das Gebäude abgerissen sein, bis dahin soll auch die Ausschreibung der Arbeiten erledigt sein, sodass 2017 mit den Arbeiten für das neue Gemeindehaus begonnen werden kann.
"Die Fertigstellung ist aber erst für 2018 geplant", erklärt Lenarz. Damit das neue Gemeindehaus nicht wie das alte zuletzt im Juni diesen Jahres vom nahen Sarmersbach überflutet wird, wurden schon Vorkehrungen getroffen. "Wir haben den Damm hinter dem Gemeindehaus um einen Meter erhöht und das Bachbett total ausgeputzt und verbreitert. 250 Tonnen Schwemmgut haben wir dabei rausgeholt.
Außerdem wird das neue Gebäude eine Hochwasserschutzwanne bekommen", berichtet der Bürgermeister. HG

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