Beispielakt mit Beigeschmack

Die von Ortsbürgermeister Raetz einberufene Einwohnerversammlung war Demokratie in Reinkultur: Gut ein Viertel (!) der Dorfbevölkerung Kerpens hat sich die Vorschläge zum Campingplatz am Ortsrand angehört, über die Pläne diskutiert - und sie eindeutig abgelehnt.

Damit haben es die Bürger dem Ortsgemeinderat, der bereits am Dienstag über das Vorhaben eine Entscheidung treffen will und wird, leicht gemacht: Nun muss und wird er die Idee ablehnen. Alles andere ist undenkbar. Schade ist bei diesem demokratischen Beispielakt nur, dass die Gegner ausschließlich aus Eigeninteresse argumentiert haben: die Angler, um ihr Gewässer zu schützen, die Tennisspieler, um ihre Plätze zu schonen, die Zugezogenen, um ihre Ruhe zu behalten und, und, und. An die Gemeinde als Ganzes hat niemand gedacht. Zumindest hatte keiner den Mut, die Pro-Argumente, die ein Campingplatz durchaus auch liefert, zu vertreten. Diese Chance für Kerpen ist somit vertan, bevor sie eine reelle Chance hatte. Der Investor wird nun andernorts suchen. m.huebner@volksfreund.de

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