Bekennender Eifeler
WIESBADEN/DEUDESFELD. (red) Der hessische Ministerpräsident Roland Koch hat den Frankfurter Wirtschaftsrechts-Professor Theodor Baums mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet. Baums stammt aus der Eifel und hat einen Zweitwohnsitz in Deudesfeld.
"Professor Theodor Baums hat sich in herausragender Weise um die Rechtspolitik im Bereich des Wirtschaftsrechts verdient gemacht und zählt national wie international zu den führenden Juristen in diesem Bereich. Mit seinem exzellenten Sachverstand und beispielgebenden Einsatz hat er dazu beigetragen, dass der deutsche Kapitalmarkt wettbewerbsfähiger geworden ist und auch international erheblich an Reputation gewonnen hat." So fasste Ministerpräsident Koch die Verdienste Baums bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes in der hessischen Landeshauptstadt zusammen. Eifeler Delegation in Wiesbaden dabei
Das Wirken Baums in seiner Heimatregion, der Eifel, würdigte Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun. Neben Landrat Heinz Onnertz waren auch der ehemalige Deudesfelder Ortsbürgermeister Günter Bill und Freunde der Familie Baums nach Wiesbaden gekommen. Baums verbrachte einen Teil seiner Kindheit und Jugend in Deudesfeld und hat das Geburtshaus seiner Mutter renoviert und in seinem dörflichen Charakter erhalten. Dort hat er auch, zusammen mit seiner Frau Brigitte Baums-Stammberger, seit 1980 seinen zweiten Wohnsitz. Die Ortschronik von Deudesfeld hat er aktiv unterstützt und mitfinanziert. In seiner Dankrede unterstrich Baums, dass Leistungen und Verdienste eines Einzelnen in Wirklichkeit und so auch in seinem Falle einer Vielzahl von Personen zuzuschreiben seien, dem Elternhaus, engagierten Lehrern, Förderern und Vorbildern sowie dem Ehepartner, der dies mitzutragen habe. Theodor Baums wurde am 29. April 1947 in Birresborn geboren. Er besuchte die Volksschule in Müllenborn sowie die Gymnasien in Kloster Steinfeld und das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Trier. Von 1967 bis 1973 studierte er an der Universität Bonn Rechtswissenschaften und Katholische Theologie. Viele Gastprofessuren in den Vereinigten Staaten
Nach seiner Lehrtätigkeit in Bonn wurde er 1986 auf eine Professur für Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht an die Uni Münster berufen. Von 1987 bis 2000 war er Professor für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht an der Universität Osnabrück. 1990 und 1991 war Baums an der kalifornischen Universität Berkley. Es schlossen sich Gastprofessuren in Wien (1992), Stanford (1994) und New York (1999) an. In der Folge gründete und baute er das Institut für Handels- und Wirtschaftsrecht der Uni Osnabrück auf, dessen Direktor er von 1992 bis 2000 war. 2000 folgte Baums einem Ruf auf den Lehrstuhl für Bankrecht der Universität in Frankfurt/Main. Aus der Vielzahl der neben- und ehrenamtlichen Tätigkeiten ragen eine Beratungstätigkeit für die Weltbank (1992 bis 1995), Beratungen für Bundesministerien und die Mitwirkung bei Anhörungen des Bundestags heraus. Im Jahr 2000 wurde Baums von Bundeskanzler Schröder zum Vorsitzenden der Regierungskommission "Corporate Governance" bestellt, gemeinhin als Baums-Kommision bezeichnet, die sich unter anderem mit der Modernisierung des Aktienrechts beschäftigte. 2005 hat die Europäische Kommission ihn in ihren Beirat für "Corporate Governance" und Gesellschaftsrecht berufen. Die Bundesjustizministerin hat sein Engagement 2005 durch die Verleihung des "Euro Corporate Governance Leadership Award" gewürdigt. In der Eifel engagiert sich Baums vielfach ehrenamtlich. Unter anderem ist er Mitglied des Beirates des Technologie- und Gründerzentrums Daun.
