"Wir hätten zwar von der Gemeinde Birresborn wieder die Genehmigung bekommen, aber wir wollen keinen Ärger", erklärt Heribert Schmitz, Vorsitzender der "Wilden 13". Anwohner des Festplatzes in der Nähe der Ortsmitte hatten sich wegen Lärmbelästigungen beschwert. Im vergangenen Jahr nahmen fast 150 Motorradfahrer an der Rundfahrt teil, und noch mehr kamen zum anschließenden Open-Air-Gottesdienst und Festival. Als neuen Veranstaltungsort haben die Biker den Büdesheimer Sportplatz ausgewählt. Vorteile: Ortsrandlage sowie Duschen und Toiletten. "Das Campen ist wieder frei", sagt Schmitz. Strom und Wasser würden vom angrenzenden Busunternehmer gesponsert. Zum Bikerstammtisch gehören 28 "gestandene Mannsbilder und Frauen", meist aus Birresborn und Büdesheim. Sie sind keine "Radau-Brüder", leben mit ihren Familien in den Dörfern, und viele engagieren sich sozial. Von Anfang an war klar, dass der Erlös des Open-Air-Festivals für Kinderhilfsprojekte gespendet wird. Im ersten Jahr, 2000, gingen 1500 Mark (rund 750 Euro) an die Villa Kunterbunt. Seit 2001 fließt das Geld, bisher etwa 10 000 Euro, an das Kinderheim St. Luzia in Indien. Ein Hilfsprojekt, dessen Schirmherr Gerhard Schwan, Pastor der Seelsorgeeinheit Birresborn-Mürlenbach, ist. Schwan wird auch am kommenden Samstag die Open-Air-Messe zelebrieren und die Motorradfahrer segnen. Seine unverwechselbare Art, mit kernigen Sprüchen den Gottesdienst aufzulockern, kommt bei den Motorradfahrern an. Schwan kann mitreden, nimmt er doch immer als Sozius an der Rundfahrt teil. In diesem Jahr steht die "Vier-Maare-Rundfahrt" auf dem Programm, 85 Kilometer von Büdesheim, Densborn, Manderscheid, Daun und zurück. Der befreundete Motorrad-Club "No Raser" aus Düren hat mit 25 Bikern schon zugesagt. Erstmals sind die Harley-Davidson-Freunde "Hard Steel" dabei. Die 20 Harley-Fahrer helfen bei den Sicherheitsorganisationen für die Ausfahrt. Dafür wurde vor einigen Wochen bereits eine Probefahrt absolviert. "Wir wollen nichts riskieren. Alles wird abgesichert sein", verspricht Schmitz. Etwa 30 Leute würden für die Streckensicherung gebraucht. Außerdem fahren zwei Polizisten auf ihren Motorrädern sowie Rettungssanitäter des DRK-Ortsverbands Kylltal mit. Die "Vier-Maare-Tour" birgt viele Reize, aber auch heikle Stellen. Dieter Möschel von der "Wilden 13": "Bei der Überquerung der B 257 bei Meisburg oder der Abzweigung auf die B 421, wenn wir von Gillenfeld kommen und in Richtung Ellscheid wollen, müssen wir ganz besonders aufpassen." "Je mehr, desto besser"

Nach der Erkundungsfahrt seien alle Gefahrenpunkte markiert und besonders gesichert. Im Konvoi würde sowie langsam gefahren. Da bleibe auch genügend Zeit, um die Schönheit der Landschaft aufzunehmen. Gabi Reinert aus Schleidweiler bei Trier ist nach der Erkundungsfahrt begeistert: "Die Strecke ist echt klasse". Die gelben Rapsfelder leuchten. Hier und da kann man Rehe mit ihren kleinen Kitzen am Wiesenrand sehen. "Sogar den Geruch des frisch gemähten Grases riecht man", sagt ein Biker. John Diamond aus Fort Lauderdale (Florida) wohnt seit Februar in Birresborn. Sein Fazit nach der Erkundungsfahrt: "Die Strecke ist super, hat viele Kurven. Je mehr, desto besser." Die blank geputzten Maschinen werden am Samstag hoffentlich in der Sonne glänzen. Für diejenigen, die von Birresborn aus zum Open-Air-Gottesdienst wollen, wird vom ortsansässigen Busunternehmer ein kostenloser Shuttle-Service angeboten. Programm: Freitag, 10. Juni, ab 20 Uhr: Benzingespräche am Lagerfeuer; Samstag, 11. Juni, 14 Uhr, Ausfahrt "Vier-Maare-Tour"; 17 Uhr Open-Air-Gottesdienst mit Segnung der Biker, anschließend Live-Musik; Infos: www.mf-wilde13.de.