Beruf: Schüler, Hobby: Autor

GEROLSTEIN. (git) "Diese Buchpräsentation des vierten Bandes ,Geschichten von daheim' war mit Sicherheit die schönste, die ich je erlebt habe." Wilma Herzog freute sich sichtlich, als sie als "Kopf" der Autorengemeinschaft zu den etwa 70 Gästen im Rathaus in Gerolstein sprach.

Sie sei sich sicher, dass dieses überaus große Interesse nicht zuletzt den drei jüngsten Buchautoren zu verdanken sei, die an dem neuesten Band mitgewirkt hätten, sagte Herzog. Die jungen Autoren lasen den Anwesenden ihre Buchbeiträge und Geschichten vor. Lena Krämer-Eis: "Gräfin Maria Katharina von der Löwenburg erinnert sich", Vivien Schmitz: "Die Glocken fliegen nach Rom" und Daniel Theobald: "Dä Wolf on daht Lämmesje". Daniel begeisterte mit seiner in Mundart vorgetragenen Geschichte, die ihn auch zum Sieger beim diesjährigen Mundartwettbewerb im Kreis Daun machte. "Bei uns zu Hause wird immer platt gesprochen, deshalb fällt es mir auch nicht schwer", sagte der Zwölfjährige."Große Ausdauer bewiesen"

",Geschichten von daheim' ist das Werk von 35 Autoren, die Wilma Herzog bereits in der Vergangenheit zu einem Team zusammen geschweißt hat", würdigte Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz die geleistete Arbeit der Autorengruppe. Und Karl-Heinz Böffgen, einer der Autoren, sagte: "Mit der Herausgabe des vierten Bandes von ,Geschichten von daheim' haben Wilma Herzog und die Eifeler Autorengemeinschaft große Ausdauer bewiesen und den Begriff ,Heimat' im Gespräch gehalten sowie mit den Beiträgen in unterschiedlicher Weise interpretiert." So beschreibt Margarethe Schöneberger in zwei Beiträgen die starke Liebe zur alten Heimat und die schönen, frohen Erinnerungen. Diese Erinnerungen hält sie sich bis heute wie einen kostbaren Schatz lebendig, den sie über eine weite Lebens- und Leidensstrecke von Katharinenfeld im Südkaukasus über Kasachstan bis nach Gerolstein in ihrer Erinnerung bewahrt.Eiskalte Haut, warme Apfeltaschen

Karl Peter Eis wäre womöglich ein berühmter Fußballer geworden, hätten er und seine Mitspieler schon im Jahr 1948 bessere Trainingsbedingungen vorgefunden. Da aber nur die kleine Wiese am "Pärdskümpel" bei der Kyll zur Verfügung stand, ging viel Übungszeit damit verloren, den Ball aus der manchmal Hochwasser führenden Kyll zu fischen. Eine derartige Aktion endete für Karl Peter mit eiskalter Haut und warmen Apfeltaschen. Die Mutter erfuhr nichts.Menschen der Vergangenheit

Das Buch erzählt mit 60 Beiträgen in sieben Kapiteln die unterschiedlichsten Geschichten und Episoden. Wilma Herzog erklärte: "Wofür dieses Buch steht, beschrieb Ingrid Schumacher im Vorwort 2002 sehr treffend: ,So werden Menschen der Vergangenheit entrissen, die es verdienen, im Gedächtnis nachfolgender Generationen weiter zu leben: Helden des Alltags, Originale, Menschen, die auch in der Fremde das Gefühl für den Wert der Heimat nicht verloren haben.'"

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