Bewegend und eindringlich

KELBERG. (bb) Volles Haus und große Aufmerksamkeit: Die christliche Palästinenserin Fatem Mukarker berichtete auf Einladung der Katholischen Erwachsenenbildung über den spannungsgeladenen Alltag in ihrer Heimat.

"Ein Menschenleben hat bei uns keinen Wert, während hier sogar die Tiere Rechte haben." Das war eine der einprägsamen Aussagen von Fatem Mukarker bei ihrem Vortrag im Kelberger Pfarrheim. Eine andere: "Wir haben noch nie Freiheit erlebt bis zum heutigen Tag, es ging von einer Besatzung zur anderen. Und es gibt keine humane Besatzung." Sie habe Schikanen, Demütigung und Entwürdigung von ihrem Großvater erzählt bekommen, an ihrem Vater gesehen und an ihrem eigenen Leib verspürt, sagte die 48-Jährige. "Panzer statt Pilger" - das ist eine Erklärung für die Vortragsreisen der christlichen Palästinenserin nach Deutschland. Hierher waren ihre Eltern ausgewandert, als sie selbst wenige Monate alt war. Mit 20 ging sie zurück nach Palästina, heiratete und wurde Mutter von vier Kindern. Als die Touristen und Pilger zahlreich ins Heilige Land kamen, war sie Fremdenführerin und hat ihnen vom Leben in Palästina erzählt. Jetzt bleiben die Besucher schon seit einigen Jahren aus, und so kommt Fatem Mukarker nach Deutschland und berichtet in Kirchengemeinden und Schulen über ihre Heimat. Zwei Stunden lang sprach sie über das, "was ich mit meinen Augen sehe und mit meinen Worten wiedergeben kann". Und das war bewegend und eindringlich gleichermaßen. Fatem Mukarkers Erlebnisse gibt es auch als Buch: "Leben zwischen Grenzen. Eine christliche Palästinenserin berichtet", Hans Thoma Verlag (1999). Im Herbst ist die nächste Vortragsreise. Kontakt: Katholische Erwachsenenbildung Rhein-Mosel-Ahr, Bachstraße 9, 56727 Mayen, Telefon 02651/71377, Email: keb.rhein-mosel-ahr@t-online.de.

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