Bike-Erlebnis statt Tunnelblick

DAUN. Von heute bis Sonntag steht die Region wieder im Zeichen des Radsports. Mit dem "VulkanBike Extreme Festival" gehen fünf Verbandsgemeinden einen neuen Weg in Sachen Mountainbike-Sportveranstaltungen.

Die Vorbereitungen für das Festival "VulkanBike"-Extreme sind in vollem Gang: Momentan existiert für jeden Radweg in der Eifel bereits ein so genanntes Routenteam, ein Zusammenschluss von Hotels, Gastronomen, Cafes, Fahrrad-Betrieben und -Verleihern. Diese haben sich das Ziel gesetzt, die Biker besonders zu betreuen und ihren Bedürfnissen entgegen zu kommen. Die Radsportler sollten in einem Hotel mit Restaurant zumindest ein spezielles Frühstück, einen Abstellplatz für die Räder und vielleicht einen Waschplatz haben. Auch dort sei im Hinblick auf die Vermarktung der Region in Sachen Radtourismus noch viel zu tun, sagt Projektleiter Steffen Keiner: "Die Gäste sind immer noch bereit, für eine entsprechende Leistung auch das Geld zu bezahlen. Aber reichen unsere jetzigen Qualitätsstandards auch für den Anspruch der Mountainbike-Touristen?" Der Projektleiter möchte nach den Erfahrungen, die er in anderen Regionen gemacht hat, auch in der Eifel etwas verändern. "Bei uns ist noch alles sehr einfach, wir müssen uns überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre, die Standards höher zu setzen. Dafür brauchen wir engagierte Hoteliers und eine Art Zertifizierung der Betriebe, die für jemanden, der vernünftig arbeitet, kein Problem sein dürfte." Der "VulkanBike" in seiner bisherigen Form ist zwar nicht endgültig tot, aber mit dem "VulkanBike" -Extreme gehen die Veranstalter einen anderen Weg. Ein Festival des Radsports wollen die Verbandsgemeinden (VGen) Daun, Ulmen, Manderscheid, Gerolstein und Kelberg veranstalten und haben damit ein anderes Ziel als bisher vor Augen. "Wir wollen den Bikern einen Einblick in die Schönheit der Vulkaneifel geben. Wenn man sieht, durch welche Täler und Schluchten wir mit der erweiterten Streckenführung durch die fünf VGen kommen und was für eine abwechslungsreiche Streckenführung wir in diesem Jahr haben, ist das kein Vergleich zum VulkanBike", sagt Keiner. Der Hintergedanke der Initiatoren: Wem die Landschaft gefällt und wer den Bikesport liebt, kommt in der Eifel auf seine Kosten und kommt auch immer wieder. Damit tritt der sportliche Aspekt der Veranstaltung etwas zurück, ohne aber vernachlässigt zu werden. Auch beim "VulkanBike"-Extreme wird interessanter Mountainbike-Radsport geboten, aber das Erlebnis Radregion Eifel soll mehr in den Vordergrund treten. Nicht mehr die Masse der "harten Jungs" ist gefragt, sondern die weniger professionellen Fahrer sind Wunschklientel der Veranstalter. Mit diesem Konzept sind die bisherigen Teilnehmerzahlen von bis zu 2500 Biker nicht mehr zu erreichen, räumt Keiner ein. Mit etwa 300 Teilnehmern rechnet er, die jeden Tag die verschiedenen Etappen befahren: "Es zählt einfach mehr das Bike-Erlebnis. Man muss weggehen von dem reinen Massendenken, das kann nicht Sinn und Zweck sein." Etwa zehn Prozent der bisherigen Teilnehmer fuhren den VulkanBike bisher immer im Hinblick auf das Ergebnis und die Prämie. Diese Gruppe mit einem "Tunnelblick" auf die Strecke interessierte die Landschaft kaum. Keiner: "Für uns sind diejenigen, die die Veranstaltung richtig genossen haben und locker gefahren sind, viel interessanter, weil sie sich später vielleicht entscheiden, hier Urlaub zu machen." Denn Mountainbike ist nicht nur ein Urlaubssport, sondern auch eine Fitness- und Freizeitbeschäftigung geworden. "Der Radtourismus ist neben dem Wandertourismus das zweitwichtigste Standbein und hat sich sehr stark entwickelt, besonders bei jungen Familien mit Kindern", erklärt Thomas Räthlein, Leiter der Touristinformation Daun.

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