Biogas: Saxler wartet weiter

Ob das umstrittene Biogasanlagen-Projekt in Saxler (Verbandsgemeinde Daun) realisiert werden darf, ist weiter offen. Nach Auskunft der zuständigen Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) ist eine Entscheidung derzeit nicht absehbar.

Saxler/Koblenz. Müssen die rund 90 Einwohner von Saxler bald mit einer Biogasanlage leben oder nicht? Diese Frage ist gut vier Monate nach einer Informationsveranstaltung, wo die Standpunkte zwischen dem landwirtschaftlichen Familienbetrieb Zillgen, der die Anlage neben ihrem Hof gegenüber dem Dorf bauen will, und den Gegnern ausgetauscht wurden (der TV berichtete), immer noch nicht beantwortet.

Kritik am geplanten Standort



Die Betreiberfamilie hatte angeführt, sich mit der Biogasanlage ein weiteres wirtschaftliches Standbein schaffen zu wollen. Das sei aber nur am geplanten Standort direkt neben dem Hof möglich. Ein alternativer Platz weiter entfernt rechne sich nicht.

Die Gegner kritisierten vor allem, dass sich der Standort direkt gegenüber dem Dorf befinde. Auch fürchteten sie zusätzliche Lärm- und Geruchsbelästigungen sowie deutlich mehr Verkehr durch Anliefertransporte.

Zuständig für den im April dieses Jahres gestellten Antrag für die Biogasanlage ist die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Koblenz, und derzeit ist nach Auskunft der Pressesprecherin der SGD, Sandra Hansen-Spurzem, "eine Entscheidung über den Genehmigungsantrag im Moment nicht absehbar."

In dieser Woche habe die SGD die Familie Zillgen als Antragstellerin gebeten, weitere Unterlagen vorzulegen, "danach werden weitere Gespräche folgen". Darüber hinaus lägen auch noch nicht alle Stellungnahmen der im Genehmigungsverfahren beteiligten Fachbehörden vor. Zudem müsse noch geprüft werden, ob in diesem Fall eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich sei, erklärte die SGD-Sprecherin auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds.

Einstimmer Beschluss des Ortsgemeinderats



Der alte Gemeinderat hatte nach der Informationsversammlung einstimmig gegen die Anlage votiert, das hat sich auch unter dem neuen Ortsbürgermeister Winfried Scheppe nicht geändert.

Er berichtet: "Es hat keine Veranlassung für den neu gewählten Rat gegeben, sich mit dem Thema noch einmal zu beschäftigen. Denn die Position der Gemeinde zum Projekt ist unverändert."

Die Entscheidung des Rats spielt laut SGD-Pressesprecherin im Verfahren eine Rolle. Offiziell hat er sein "Einvernehmen zum Vorhaben versagt", das aber begründet sein muss. Sandra Hansen-Spurzem erklärt: "Sofern das zu Recht erfolgt ist, ist der Genehmigungsantrag abzulehnen. Wenn nicht, muss die Ortsgemeinde aber vor einer Entscheidung der SGD noch einmal angehört werden."

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