Birresborn-Connection

Walburga fragt plötzlich: "Wird der Herbert Schneiders eigentlich von der CDU wieder nach Mainz geschickt?" Komische Frage, denke ich. Denn wer sollte dem seit Menschengedenken amtierenden großen Vorsitzenden denn eine erneute Landtagskandidatur schon verwehren wollen?

"Walburga, du bist mit deiner Frage zu spät dran", antworte ich. "Vor fünf Jahren, da haben sie kräftig an seinem Mainzer Stuhl gesägt, aber als es zum Schwur kam, hat sich keiner aus der Deckung gewagt." "Für die nächste Wahl stellen sie ihn wohl nochmal auf", stimmt Walburga mir zu, "aber dann muss ich er sich warm anziehen, wegen der Birresborn-Connection." Von French Connection und Pizza Connection habe ich schon gehört, aber Birresborn-Connection? Wie kommt sie ausgerechnet auf die pulsierende Kylltal-Metropole? "Da kommen doch die Schnieders her", erklärt sie mir. "Der eine, der lange Patrick, der ist in Bitburg-Prüm groß rausgekommen und will doch jetzt den Rauen beerben", setzt sie an, aber ich kontere: "Das ist doch noch gar nicht spruchreif." Walburga lässt meinen Einwand nicht gelten: "Erzähl mir nix, dass hat der Billen doch längst eingefädelt." Und erklärt mir gleich darauf, dass der Bruder des Arzfelder (Noch-)Bürgermeisters bestimmt auch noch was werden will. Warum also nicht CDU-Landtagsabgeordneter im Wahlkreis Daun in der Legislaturperiode 2011 bis 2016? "Und wenn nicht: "Der Gordon sitzt strategisch günstig in der Kreisverwaltung in Bitburg und kriegt genau mit, was passiert. Um den müssen wir uns keine Sorgen machen", sagt Walburga. Außerdem: Sie würde es nicht gut finden, wenn Schneiders kalt geschasst würde, denn: "Der Mann ist kein abgebrühter Polit-Profi, der hat auch Gefühle!" Auf meine Frage, wie sie denn darauf kommt, zitiert sie aus einer Pressemitteilung des CDU-Gemeindeverbands Daun. Dessen Vorstand hat jüngst Schneiders einstimmig zum Landtagswahl-Kandidaten nominiert. Die Reaktion laut CDU: "Schneiders zeigte sich über dieses Ergebnis sichtlich gerührt". Tatsächlich, er hat doch einen weichen Kern. Die plötzliche aufkommende Idee, nach Birresborn, der wahren Kaderschmiede der Eifel (kommt da nicht auch Heike Bohn her?) umzuziehen, habe ich aber dann doch (vorerst) verworfen. Bis nächste Woche

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