Brennendes Interesse lässt nach

"Die Bürger brauchen sich keine Sorgen zu machen", ist das Fazit von Kreisfeuerwehr-Inspekteur Christoph Bach, wenn er nach den Einsatzstärken der Feuerwehren im Landkreis Vulkaneifel gefragt wird. Allerdings sei es schwer, geeignete Führungskräfte und Nachwuchs zu finden.

 Üben, üben, üben: Immer weniger junge Menschen nehmen sich die Zeit, sich in einer Wehr zu engagieren – wie hier beim Ausbildungslager der VG Daun in Üdersdorf. TV-Foto: Mike Fleschen

Üben, üben, üben: Immer weniger junge Menschen nehmen sich die Zeit, sich in einer Wehr zu engagieren – wie hier beim Ausbildungslager der VG Daun in Üdersdorf. TV-Foto: Mike Fleschen

Daun/Gerolstein. Die Feuerwehr hat Probleme, aber keine existenziellen. So könnte man das Fazit des Kreisfeuerwehr-Inspekteurs Christoph Bach zusammenfassen. Denn die Feuerwehr habe es zwar schwer, noch geeignete Führungskräfte zu finden, "da niemand mehr ehrenamtlich Verantwortung übernehmen will", wie Bach berichtet. Aber dennoch seien die Wehren noch einsatzbereit und -fähig.

Kummer bereitet ihm trotzdem, dass immer öfter auch "altgediente" Wehrführer diesen Posten noch einmal übernehmen müssen, da sich weniger junge Feuerwehrmitglieder für diese Tätigkeit bereit erklärten. Zurzeit hat der Kreis Vulkaneifel 218 Feuerwehren, die mit ihren annähernd 2800 Mitgliedern für die Sicherheit der rund 63 000 Einwohner sorgen.

Die Wehren haben noch genügend Mitglieder, die Alarmbereitschaft ist nur an Werktagen schwer zu halten, da immer weniger Feuerwehrleute ihre Arbeitsstelle vor Ort haben.

Um dieser Situation zu begegnen, wird in allen Verbandsgemeinden (VG) auf eine Tagesalarmbereitschaft zurückgegriffen. Zum Beispiel werden in der VG Obere Kyll bei allen Einsätzen über Tag Feuerwehrleute alarmiert, die im Rathaus beschäftigt sind. Auch mit der Dauner Wehr rücken tagsüber Mitarbeiter örtlicher Firmen und Behörden aus.

Eine weitere Möglichkeit bieten Alarmierungs-Gemeinschaften. Dazu wird zu einer Ortswehr mindestens eine Stützpunktwehr gerufen, was durch das flächendeckende Funkalarmierungssystem vereinfacht wird.

Die Einheiten des Gefahrstoffzuges und der Technischen Einsatzleitung, die landkreisweit eingesetzt werden, kennen diese Problematik nicht. Dort wurde gleich beim Aufbau der Einheiten darauf geachtet, dass die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt wird.

Die Einheiten des Gefahrstoffzuges sind beispielsweise bei den Feuerwehren Daun, Dockweiler mit Waldkönigen, Dreis-Brück, Birgel und der ABC-Komponente Obere Kyll stationiert.

Zunehmend schwierig gestaltet sich allerdings die Jugendarbeit. Laut Bach gehen die Mitgliederzahlen in den Jugendfeuerwehren zurück. Die Feuerwehren zusammenzulegen bringe allerdings nicht die Lösung.

Die Verantwortlichen seien sich einig, dass in diesem Fall mit vielen Austritten zu rechnen sei.

Um auch in Zukunft die Einsatzbereitschaft sicherzustellen, ist die Feuerwehr weiter auf Jugendliche angewiesen, die sich in der Jugendfeuerwehr engagieren. Auch Quereinsteiger und vor allem Frauen, die Interesse am Feuerwehrdienst haben, sollten laut Bach keine Scheu haben, sich bei der örtlichen Feuerwehr zu melden.

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