Buchmacher stemmen 1,8 Tonnen

GEROLSTEIN. Riesiges Interesse: Bei der Präsentation des Festbuchs und der Filmvorführung "Gerolsteiner Zeitspiegel" im Rondell mussten noch zusätzliche Stühle herangeschafft werden, um dem Besucherandrang Herr zu werden.

Die Bedeutung der Buchvorstellung und der Filmvorführung unterstrich Stadtbürgermeister Georg Linnerth zur Eröffnung des Festakts in der Stadthalle: "Dieser Termin ist einer der Höhepunkte im Festgeschehen dieser Stadt. Mit so viel Resonanz hatten wir allerdings nicht gerechnet. Wir haben Stühle anstellen müssen".Gespannt waren sie alle auf das Festbuch: das Redaktionsteam, die Autoren und die Gäste. Bis zur letzten Minute wurde noch mit Hochdruck an dem Werk gearbeitet. Karl-Heinz Böffgen bedankte sich bei allen Mitwirkenden und stellte rückblickend fest: "Dat wor en schrousser Saach."Böffgen beschrieb die Mitglieder des Redaktionsteams als "Buchmacher", wie sie jeder beim Pferderennen kenne. Und wie bei einem Pferderennen sei es auch bei der "Buchmacherei" des Teams zugegangen. Ross und Reiter wurden besorgt und die Disziplinen sowie der Parcours festgelegt. Böffgens Bilanz: "Viele bewältigten ihn fehlerfrei, andere in etwas rustikalerem Stil. Fest steht: Nun ist das Rennen gelaufen." 41 Autoren haben auf mehr als 325 Seiten mit 62 Berichten und mehr als 300 Bildern Wissenswertes zusammengetragen. Landrat Heinz Onnertz beglückwünschte alle Beteiligten zu diesem Werk über ihre Heimat: "Heimat ist wie Blut, man braucht es zum Leben. Erinnerungen gehen manchmal verloren, mit diesem Buch werden Erinnerungen erhalten." Verbandsbürgermeister Matthias Pauly lobte: "Dieses Festbuch zeigt Verantwortung gegenüber den Generationen, und es ist die Verpflichtung unserer Generation, dass was geschehen ist, zu bewahren.""Alle Mitwirkenden sind mächtig stolz auf das Geschaffene. Mit einer Auflage von 1200 Stück haben wir Geschichte mit einem kulturellen Gesamtgewicht von 1,8 Tonnen zusammengetragen", ergänzte Böffgen. Kulturelles Gewicht hatte auch der Film. Er weckte Erinnerungen an die Zerstörung und den Wiederaufbau Gerolsteins. Aus technischen Gründen konnte der Film nicht kommentiert werden, und so war jeder Zuschauer auf seine eigene Erinnerung angewiesen.Eintrag ins Goldene Buch

In Erinnerung an diese Feierstunde lag das Goldene Buch der Stadt aus, in das sich jeder eintragen durfte. Für die meisten galt es dann: Ran an den Büchertisch. Etwa 100 Exemplare wurden verkauft. Wer Glück hatte, ergatterte einen Sitzplatz und blätterte sofort drauf los. Die Gerolsteiner "Mädchen" Alwine Schäffer und Rita Koch konnten sich nicht satt sehen: "Wir sind hier geboren und aufgewachsen. Unsere Kinder können sich an vieles nicht mehr erinnern. Das Buch wird hierbei helfen." Eine 87 Jahre alte Gerolsteinerin ließ es sich nicht nehmen, trotz des beschwerlichen Weges in die Stadthalle zu kommen: "Meine Nachbarin hat mich begleitet, denn ich wollte unbedingt das Buch haben und den Film sehen. Der hat mir gefallen, ich konnte mich noch an vieles erinnern."Erhältlich ist das Buch im Pavillon der Tourist-Information sowie im TV -Pressecenter.

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