Burg soll auch neuem Feind trotzen

ÜXHEIM-AHÜTTE. Die Sanierung schreitet zügig voran: Noch muss man Hinweisschilder und einen bequemen Aufstieg suchen, bis Ende 2006 soll die dann gesicherte und vollends sanierte Burganlage Neu-Blankenheim als Ausflugs- und Informationszentrum frei zugänglich sein.

Gemeinsam mit Landesdenkmalpfleger Günther Stanzl besichtigten Landrat Heinz Onnertz, Bürgermeisterin Heike Bohn und Jürgen Mathar von der Verbandsgemeindeverwaltung Hillesheim die Burganlage Neu-Blankenheim, um sich vom Fortgang der Arbeiten zu informieren. Die stark vom Einsturz gefährdete Burg gehört mit dem umliegenden Terrain seit knapp 20 Jahren dem Kreis Daun, der sich an den Erschließungskosten mit 12 500 Euro beteiligte. Stanzl stufte das Projekt an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen wegen seiner geschichtlichen Bedeutung als Großprojekt ein. Bisher gab das Land 85 000 Euro und sicherte Mittel zur weiteren Sanierung zu. Das vordringlichste Ziel aller Arbeiten ist laut Jürgen Mathar, die Ruine zu erhalten und den weiteren Verfall zu stoppen. Mit dem Abschluss des ersten Bauabschnitts war bereits nach fünf Monaten der schwierigste Teil der Sanierung abgeschlossen. Mit der Freistellung des restlichen Bruchsteinbaus und der Stabilisierung der Südwand wurde die Anlage nun auch gesichert. Weitere Rodungen sind vorgesehen, um die Burganlage mit dem 20 Meter hohen, viergeschossigen Wehrturm und der Westwand vollständig von allen Seiten aus sichtbar zu machen. Für den zweiten Bauabschnitt in diesem Jahr wurde ein Zuschussantrag über 180 000 Euro an das Landesamt für Denkmalpflege gestellt. Aus Baustellenplatz wird Wanderparkplatz

Der Baustellenplatz an der L 70 wird nach Beendigung der Sanierung zum Wanderparkplatz ausgebaut, auf einer Informationstafel soll der architektonische und historische Verlauf der "Veste Nuwenblanken" dargestellt werden. Nach Informationen aus dem Stadtarchiv Koblenz wird bereits 1272 in einer Schenkungsurkunde das "Schloss Neublankenheim" erwähnt. 1350 gehörte die Burg Johann von Blankenheim, späterer Propst zu Münstereifel. Der weitere Ausbau der Burg erfolgte in einer Epoche, als die angrenzenden "Großterritorien" Köln, Jülich, Trier und Luxemburg bestrebt waren, die Eifel in ihre Herrschaftsbereiche einzugliedern. Belegt ist, dass die unweit des Ahbachs auf einem kleinen Felssporn gelegene Burg im 14. Jahrhundert ein strategischer Stützpunkt war. Bis zum ausgehenden 16. Jahrhundert wechselte sie mehrfach den Besitzer, ehe die Burg Neublankenheim nach einem Prozess vor dem Reichskammergericht 1613 an die Herren von Arenberg fiel. Im 19. Jahrhundert gelangte sie in Eifeler Privatbesitz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort