CDU hält Vormachtstellung

GEROLSTEIN. Gerangel auf den hinteren Plätzen: Während die CDU ihre absolute Mehrheit mit 15 von 28 Sitzen im Verbandsgemeinderat Gerolstein verteidigt, profitieren Grüne, FDP und FWG vom Einbruch der SPD, die vier ihrer ehemals zehn Sitze verliert.

Vor allem der Wiedereinzug der FDP (3,6 Prozent; Alfred Cornesse) hat die Verhältnisse im 28 Sitze umfassenden Rat mächtig durcheinander gewirbelt. Darunter hat auch die CDU zu leiden, die zwar 3,6 Prozent mehr Stimmen (53,3 Prozent) erzielt, aber mit 15 Sitzen kein Mandat mehr erhält. Ansonsten registriert die CDU gelassen, was sich hinter ihr abspielt. Fraktionschef Klaus Schildgen sagt: "Unser Abschneiden ist hoch erfreulich und hat wohl damit zu tun, dass wir uns in den vergangenen fünf Jahren als Mannschaft mit einer klaren Linie präsentiert haben." Vor allem die Wahl von Karl-Heinz Schwartz von Listenplatz 26 auf 3 überrascht den Vorsitzenden. In Anspielung auf dessen Stadtbürgermeister-Wahlsieg sagt Schildgen: "Da muss er viel Zeit mitbringen." Der große Verlierer im Gerolsteiner Land und Rat ist die SPD, die nur noch halb so viele Stimmen wie 1999 erhält, um 13,1 auf 22,9 Prozent absackt und somit nur noch sechs statt zehn Sitze inne hat. Zudem muss sie nach dem Verzicht von Georg und Evi Linnerth ohne ihre beiden prominentesten Köpfe auskommen. Listenführer Heinz Heumann zum Wahlergebnis: "Klar haben wir uns mehr erwartet, aber der Bundestrend, die niedrige Wahlbeteiligung und der Faktor Linnerth haben uns sehr nach unten gezogen. Jetzt ist es unser Ziel, wieder ein eigens Profil zu gewinnen." Er kündigt eine konstruktive Politik an, aber auch, "dass die SPD den Finger in die Wunde legt". Grund zur Freude haben allenfalls Dorothea Schirmer, die die Wähler von Platz 27 auf 5 katapultiert haben, sowie Rainer Schulte-Loh, der von 16 auf 6 vorgerückt ist. Ihre Sitze von zwei auf vier verdoppelt hat die FWG, die somit ihren Rang als drittstärkste Kraft im Gerolsteiner Land festigt. Listenführer Klaus-Dieter Peters wertet den Anstieg von 8,3 Prozent (1999) auf 14,1 Prozent selbstbewusst: "Wir haben unser Wahlziel, die Verdoppelung der Sitze, erreicht. Dennoch sehen wir das Ergebnis auch mit einem weinenden Auge, da die CDU ihre absolute Mehrheit beibehalten konnte." Peters kündigt eine "sachbezogene Oppositionspolitik" und hebt besonders hervor, dass drei der vier Kandidaten aus seinem Heimatdorf Neroth stammen. Außer ihm sind das Nikolaus Hayer und Rosemarie Schelian. Freude auch bei den Grünen - besonders bei Tim Steen, der nach der Steigerung von 3,7 auf 6 Prozent nicht mehr alleine im Rat streiten muss. Er sagt: "Ein sehr schönes Ergebnis. Vor allem der Fraktionsstatus freut mich, denn ohne war ich oft gehemmt." Die Wahlbeteiligung sank von 56,2 auf 49,9 Prozent. VG-RAT GEROLSTEIN: CDU: Josef Bach, Klaus Schildgen, Karl-Heinz Schwartz, Magdalena Winter, Toni Kuhl, Johannes Burggraf, Gerlinde Arndt, Gottfried Wawers, Manfred Gerard, Albert Müller, Gerald Schmitz, Willi Chaineux, Günter Socha, Helmut Fölsing und Ute Wagner.SPD: Peter Leuwer, Egon Schommers, Heinz Heumann, Mari Surges, Dorothea Schirmer und Rainer Schulte-Loh. FWG: Klaus-Dieter Peters, Alfred Brück, Nikolaus Hayer, Rosemarie Schelian.GRÜNE: Tim Steen, Barbara Worm.FDP: Alfred Cornesse.

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