Chinesen übernehmen Technisat-Sparte - 1200 Mitarbeiter betroffen

Daun · Die chinesische Firma Ningbo Joyson Electronic und eine Tochtergesellschaft übernehmen zu je 50 Prozent den Geschäftsbereich Technisat Automotive von der Technisat Digital in Daun. Der Vertrag wurde nun unterzeichnet.

Die Firma Technisat, deren Hauptsitz in Daun ist, hat bekannt gegeben, dass ihr Geschäftsbereich Technisat Automotive von dem chinesischen Unternehmen Ningbo Joyson Electronic Corporation und dessen Tochtergesellschaft Preh Holding GmbH übernommen wird.Lieferant für bekannte Hersteller


Einer Pressemitteilung zufolge sollen die rund 1200 Arbeitsplätze, die Entwicklungsstandorte in Dresden, San Carlos (USA) und Shanghai (China), die Werke in Thüringen und Polen sowie die Betriebsstätte in Daun erhalten bleiben. Die Sparte Automotive des Eifeler Unternehmens entwickelt seit mehr als 15 Jahren Autoradios und Radionavigationssysteme und ist Lieferant für Volkswagen, koda, Seat und weitere Automobilhersteller. 2015 hat der Bereich nach Angaben der Firma einen Umsatz von 450 Millionen Euro erzielt.1997 gegründet


Der Geschäftsbereich wurde 1997 gegründet. 1998 startete die Produktion des in Dresden entwickelten Autoradios Werra 1. Das erste Radio-Navigationssystem wurde ab 2010 produziert und ausgeliefert.
Die Automobilgeräte-Entwicklung startete zunächst mit 34 Mitarbeitern. Inzwischen arbeiten dort laut Technisat 410 Entwickler. Der gesamte Automotive-Bereich beschäftigt rund 1200 Mitarbeiter.

Zentrale der neuen Preh Technisat Car Connect GmbH wird das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Dresden. "Durch die Übernahme durch Joyson und Preh können zum einen die seit 15 Jahren aufgebauten Automotive-Aktivitäten weltweit ausgebaut werden, und auf der anderen Seite können wir uns verstärkt auf den Ausbau unserer Consumer-Electronic-Produkte konzentrieren", erklärt Technisat-Gründer Peter Lepper.

Dazu werde das bestehende Entwicklungsunternehmen in Dresden weiterbetrieben. Zudem werde die Fertigung von Produkten in Schöneck (Sachsen), in Staßfurt bei Magdeburg (Sachsen-Anhalt) sowie in Oborniki bei Breslau (Polen) fortgeführt.

Weiterhin würden Digitalreceiver für Satelliten-Empfang, für das Kabel- und für das terrestrische DVB-T-Fernsehen produziert, heißt es in der Technisat-Pressemitteilung.

Vor einigen Monaten sei die Produktion von Set-Top-Boxen für den neuen DVB-T2-Standard gestartet worden, der ab Mai in Deutschland eingeführt werde.

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