Citymanager soll's richten

GEROLSTEIN. Auf zwei Ideen setzt der Marketing-Arbeitskreis, um die Leerstände in Gerolsteins Innenstadt zu beseitigen: Erstens Zusammenschluss der Hauseigentümer und Geschäftsleute samt Installation eines Citymanagers. Zweitens Abriss maroder Gebäude, um Platz für Cafés und Einblicke in die Fußgängerzone zu schaffen.

 Nicht gerade ein Aushängeschild, dennoch Blickfang für Touristen: die leer stehenden Geschäfte in Gerolsteins Innenstadt.Foto: Mario Hübner

Nicht gerade ein Aushängeschild, dennoch Blickfang für Touristen: die leer stehenden Geschäfte in Gerolsteins Innenstadt.Foto: Mario Hübner

Heinz Weber und Norbert Worm vom Arbeitskreis sind keine Träumer. Sie wissen nur zu gut, dass die "in zahlreichen Sitzungen und ebenso regen wie fruchtbaren Diskussionen" entwickelten Vorschläge noch einen weiten Weg bis zu einer Realisierung vor sich haben.Falls es überhaupt soweit kommt. "Wenn nicht genügend Interessenten mitmachen, sagen wir eben: Das war's." sagt Heinz Weber. Genauso deutlich formuliert er angesichts 28 leerstehender Geschäfte in Gerolsteins Innenstadt aber auch die Notwendigkeit zu handeln. "Die Situation erfordert ein gemeinsames Vorgehen. Wer nicht dabei ist, wird mit seiner Bude nichts mehr erreichen", plädiert er für eine zentral gesteuerte Vermietung und Vermarktung der zur Verfügung stehenden Flächen. Dabei spiele Flexibilität eine zentrale Rolle, betont Norbert Worm: "Wenn ein Interessent 200 Quadratmeter Verkaufsfläche benötigt, wir aber bisher nur zwei Mal 100 nebeneinander haben, müssen wir die eben zusammenlegen", nennt er ein Beispiel. Um solche Fragen zu klären, sei es notwendig, dass sich die Hauseigentümer und Geschäftsleute vom Bahnhof über die Fußgängerzone bis hin zum ehemaligen Hotel "Menne" zu einer Einheit zusammenschlössen. Die gemeinsame Vermarktung und Bewerbung - auch über die Region hinaus - solle dann ein hauptamtlicher Citymanager übernehmen. Worm: "Wir sind davon überzeugt: Nur in der Region allein kommen wir nicht weiter." Auf die Frage, wie die Betroffenen überzeugt werden sollen, sagt Weber: "Wessen Laden ein Jahr lang leer stand, den muss ich nicht großartig überzeugen." Schwieriger sei es da schon bei denen, die bislang mit ihrem Geschäft noch ein Einkommen erzielen. "Aber wie lange noch?" fragt Worm. Abriss als Alternative

Für die maroden Häuser mit leer stehenden Geschäften schlägt der Arbeitskreis unter Umständen einen Abriss als beste Alternative vor. "Es geht darum, Sichtachsen zu schaffen - also einen Einblick von der Bundesstraße in die Fußgängerzone sowie einen Ausblick auf die Munterley", sagt Worm. Damit werde zudem das Problem gelöst, dass es für Ortsunkundige nicht augenscheinlich sei, dass es in Gerolstein eine Fußgängerzone gebe. Stichwort: unzureichende Beschilderung. Dieses und weitere Gründe für die insgesamt miserable Situation in Gerolsteins Innenstadt - von den Rahmenbedingungen wie Topografie oder Parkplatzsituation über das Verbraucherverhalten bis hin zu teilweise selbst verschuldeten Einzelhandelsproblemen wie versäumte Nachfolgeregelung - hat der Arbeitskreis analysiert. Die Ergebnisse sowie die erarbeiteten Lösungsvorschläge sollen bei einem ersten Treffen mit den Hauseigentümern, das derzeit organisiert wird, diskutiert werden. Parallel sollen die politischen Verantwortungsträger überzeugt und die Ideen im nächsten Bürgerforum der Marketinginitiative im November präsentiert werden. Worm blickt nach vorne: "Es geht darum, mögliche Anbieter mit einem Gesamtkonzept, das von Vermarktung über Städtebau bis zu Zukunftsgestaltung reicht, davon zu überzeugen: In Gerolstein tut sich was." Im Arbeitskreis, der sich am kommenden Freitag, um 10 Uhr im Rathaus in Gerolstein trifft, sind immer noch Mitstreiter willkommen. Infos erteilt Heinz Weber, Telefon 06591/7566.

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