Crash oder Chance?

Auf Einladung der Kreissparkasse Vulkaneifel schilderte der Chefvolkswirt der DekaBank, Ulrich Kater, die Hintergründe der spektakulären Börsenentwicklungen in den letzten Monaten. Viele Anleger sorgen sich vor allem um ihre an Fonds und Aktien gebundene Alterssicherung.

Daun. Noch vor einem Jahr hätte ein Infoabend über das Thema Aktien und Anlageformen wohl kaum das Dauner Forum bis auf den letzten Platz gefüllt. Doch die Brisanz der Schlagzeilen in den Wirtschaftsnachrichten bewirkt, dass sich auch Kleinanleger und ganz normale Sparer näher damit beschäftigen müssen.Ausgesprochen sachlich und zugleich leicht verständlich erläuterte Ulrich Kater, promovierter Volkswirtschaftler, wie es zu den aktuellen Wertverlusten, Beinahe-Bankenpleiten und großen Unsicherheiten kam, ausgehend von der US-Immobilienkrise. Gibt es überhaupt sichere Anlageformen?

Die mittlerweile häufig in den Medien erklärten Wechselwirkungen stellten jedoch auch das Dauner Publikum vor die Frage: Was bedeutet das für die eigene Altersvorsorge, und wie werden sich die Finanzmärkte künftig entwickeln? Gibt es überhaupt sichere Anlageformen, die einer drohenden Altersarmut vorbeugen? Kater bejahte das und empfahl durchaus, weiterhin auf die relativ renditeträchtigen Anlageformen Fonds und Aktien zu setzen. Voraussetzungen: Die Anlagen müssen mit langfristigen Perspektiven verbunden sein und nicht mit der spekulativen Hoffnung auf schnelle "Zockergewinne". Außerdem sollten die Aktien nach Branchen und Ländern möglichst breit gestreut sein, um sogenannte Klumpenrisiken zu vermeiden. Die weiteren Aussichten: positiv

Ulrich Katers Prognose für die weitere Entwicklung der Aktienmärkte ist aufgrund des global gesehen ungebremsten Wirtschaftswachstums durchaus positiv. Allerdings, meinte der Experte, müsse man sich noch auf ungefähr ein halbes Jahr der Schwankungen einstellen, bis eine durchgreifende Erholung wirksam und der Markt von derzeit noch unbekannten Risiken bereinigt sei. Profis könnten bereits jetzt die Einstiegschancen in bestimmte Aktien nutzen. Fragen nach der neuen Abgeltungssteuer und nach alternativen Anlageformen etwa in Immobilien kamen ebenfalls zum Zuge: Fonds und noch 2008 gekaufte Aktien seien nicht von der pauschal mit 25 Prozent auf Zinserträge erhobenen Steuer betroffen. Was den Wert von Immobilien angeht, so empfahl Kater angesichts der je nach städtischen oder ländlichen Gebieten unterschiedlichen demografischen Entwicklung, als Anlagemodell nur auf Eigentum in den Metropolregionen zu setzen, da andernfalls ein Wertverfall absehbar sei.

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