"Danke für diese Chance"

Der Caritasverband Westeifel und das JobCenter Daun haben in einem sechsmonatigen Projekt unter Leitung der Sozialarbeiterin Brigitte Brokonier zwölf Frauen für den Arbeitsmarkt qualifiziert. Vier der bisherigen Arbeitslosengeld II-Bezieherinnen haben bereits einen Minijob, einen Ausbildungsplatz oder eine Festanstellung. Diese Woche ging das Projekt in eine neue Runde.

 Im Team zu Gunsten der Qualifizierung von Frauen für den Arbeitsmarkt: Caritas-Geschäftsführer Winfried Wülferath (links) und Caritas-Mitarbeiterin Brigitte Brokonier (Vierte von links) sowie Monika Otto (Zweite von links) und Franz-Josef Jax (Dritter von links) vom JobCenter. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Im Team zu Gunsten der Qualifizierung von Frauen für den Arbeitsmarkt: Caritas-Geschäftsführer Winfried Wülferath (links) und Caritas-Mitarbeiterin Brigitte Brokonier (Vierte von links) sowie Monika Otto (Zweite von links) und Franz-Josef Jax (Dritter von links) vom JobCenter. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun. (bb) Im Konferenzraum des Caritashauses herrscht gute Laune. Zu den zwölf Frauen zwischen 19 und 48 Jahren, die hier im letzten halben Jahr einmal in der Woche unterrichtet wurden und an den anderen Tagen in einer hauswirtschaftlichen oder pflegerischen Einrichtung im Einsatz waren, haben sich Franz-Josef Jax und Monika Otto vom JobCenter sowie Winfried Wülferath und Brigitte Brokonier vom Caritasverband gesellt. "Sie haben Mut und Bereitschaft gezeigt", eröffnet Caritas-Geschäftsführer Wülferath die Feierstunde. Aus dem Kreis der Arbeitslosen II-Bezieherinnen habe das JobCenter sie ausgewählt und ihnen die Chance gegeben, sich fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Günstige Prognosen und handfeste Ergebnisse

"Sie haben bewiesen, dass Sie etwas können. Wir sind sehr zufrieden mit Ihnen", bescheinigt Wülferath den Teilnehmerinnen. Franz-Josef Jax erklärt, dass das Ziel, die Frauen mit einem gestärkten Wertgefühl in eine Beschäftigung oder in die Nähe des Arbeitsmarktes zu führen, erreicht worden sei. Mit dem Blick darauf, dass vier Frauen einen Minijob, einen Ausbildungsplatz oder eine Festanstellung in der Tasche haben, sagt er: "Das ist ein sehr gutes Ergebnis." Auch für die anderen Frauen gebe es günstige Prognosen.Seit November 2006 hatten die Frauen - die meisten allein erziehend und ohne Berufsausbildung - an dem Qualifizierungsprojekt teilgenommen, hatten an ihren Einsatzstellen eigene Ideen in den Arbeitsalltag eingebracht und einen Einblick in ihre Kompetenzen gegeben. Sie waren jeweils dienstags zur allgemeinbildenden und fachtheoretischen Schulung ins Caritashaus gekommen und hatten an den anderen Tagen im Krankenhaus, im Seniorenheim, in der Kindertagesstätte oder in der Wohngemeinschaft Menschen gepflegt oder betreut oder in der Hauswirtschaft gewirkt. Jetzt erhalten sie ihre Zertifikate. "Wertvoll für jede zukünftige Bewerbung", betont Monika Otto.Die Jüngste aus dem Teilnehmerkreis ist Sandra Brüntrup (19) aus Daun. Sie berichtet dem Trierischen Volksfreund, dass sie ab August die Berufsbildende Schule besuche, um ihren Hauptschulabschluss zu machen. Ihre Einsatzstelle während des Projekts sei die Integrative Kindertagesstätte in Daun gewesen. "Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, aber ich weiß nicht, ob ich die Ausbildung zur Erzieherin schaffe. Ich könnte mir auch einen Beruf im Einzelhandel gut vorstellen." In der Gruppe habe sie sich sehr wohl gefühlt, Brigitte Brokonier sei super, sagt sie. Michaela Hommes ist 42 Jahre alt und lebt in Daun, sie hat eine erwachsene Tochter. "Ich bedauere heute, dass ich nicht schon als junger Mensch einen Beruf erlernt habe", sagt sie im Gespräch mit dem TV. Sie habe jetzt mehr Selbstbewusstsein und es habe ihr gut getan, sich mit Frauen in ähnlicher Situation auszutauschen. Die Arbeit in der Pflege und in der Wäscherei eines Altenheimes habe ihr gut gefallen. "Meine Chefin hat gesagt, ich sei zuverlässig und hilfsbereit", erzählt sie. Nun habe sie einen Minijob in Aussicht."Der Umgang mit alten Mensch en macht mich froh"

Die 37-jährige Anja Pichler aus Lissendorf hat ihren Ausbildungsvertrag zur Altenpflegehelferin bereits unterschrieben. Auch sie hat bisher keine abgeschlossene Berufsausbildung. An dem Projekt findet die allein erziehende Mutter von zwei Kindern besonders bemerkenswert, dass sie viele neue Erfahrungen gemacht habe - auch die, dass sie Haushalt, Beruf und Kinder sehr wohl unter einen Hut bringen könne. Weil sie gerne mit Menschen zu tun habe, sei ein Pflegeberuf genau das Richtige, meint sie. Ihr Glück noch kaum fassen kann Renate Düsterwald aus Gerolstein: Die 44-jährige dreifache Mutter arbeitet bereits seit dem 1. April in einer Festanstellung im Hillesheimer Katharinenstift. Früher habe sie als Verkäuferin und in der Gastronomie gearbeitet. "Aber der Umgang mit den alten Menschen macht mich so richtig glücklich und froh", erzählt sie dem TV. In dem Projekt habe sie Kraft gefunden und Menschen, die sich gegenseitig Halt geben. "Ich danke der Caritas und dem JobCenter für diese Chance."Die weiteren Absolventinnen der Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahme waren: Olga Andrejew (Jünkerath), Jennifer Hermann (Büscheich), Sarah Jenske (Gerolstein), Edeltraud Lachmann (Tettscheid), Heike Scholz (Strotzbüsch), Simone Thieltges (Gerolstein), Yvonne Trittin (Gönnersdorf) und Birgit Zender (Neroth).Kontakt: Brigitte Brokonier, Caritasverband Westeifel e.V., Daun, Telefon 06592/957313, E-Mail: b.brokonier@daun.caritas-westeifel.de, und Monika Otto, JobCenter, Daun, Telefon 06592/933466, E-Mail: monika.otto@vulkaneifel.de.

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