Dann eben für nächsten Winter

HILLESHEIM. Besser spät als nie: Die bereits für vergangenen Herbst geplanten Bauarbeiten für die gemeinsame Waldhackschnitzel-Heizung von Haupt- und Realschule in Hillesheim haben begonnen. In der kommenden Heizperiode soll die Anlage den Betrieb aufnehmen.

 Begonnen haben die Bauarbeiten für den Vorratsbunker und die Steuerungseinheit der gemeinsamen Waldhackschnitzel-Heizung von Haupt- und Realschule in Hillesheim. Foto: Mario Hübner

Begonnen haben die Bauarbeiten für den Vorratsbunker und die Steuerungseinheit der gemeinsamen Waldhackschnitzel-Heizung von Haupt- und Realschule in Hillesheim. Foto: Mario Hübner

Der Baukran ist unverkennbares Zeichen dafür, dass es losgegangen ist: Vergangene Woche hat die beauftragte Baufirma damit begonnen, den Rohbau für die gemeinsame Waldhackschnitzel-Heizung von Haupt- und Realschule in Hillesheim zu errichten. Die Erde ist ausgehoben, das Fundament für den Vorratsbunker bereits betoniert. Innerhalb der nächsten vier Wochen soll nach Angaben der Bauarbeiter das Bauwerk fertig gestellt sein. In dem findet nicht nur der Heizkessel samt Anlagentechnik, sondern auch der Vorratsbunker fürs Holz Platz. Von der ursprünglichen Planung wurde abgewichen, weil das regelmäßige Befüllen des Bunkers bei der jetzigen Variante mit weniger Problemen verbunden sein dürfte. Der Bunker liegt am Rand des Schulgeländes, die Störungen des Schulbetriebs dürften sich demnach in Grenzen halten. Zudem wird der Bunker über den angrenzenden Buswendehammer gut für die LKW anzufahren sein. Ursprünglich war geplant, dass der Bau in den vergangenen Herbstferien fertig gestellt und die Heizung somit bereits im Winter hätte eingesetzt werden können. Dass es dazu nicht kam, lag laut Jürgen Mathar von der Bauabteilung im Hillesheimer Rathaus an zweierlei: "Erstens hat das Umschwenken auf den neueren Anlagentyp zum Verzug geführt, zweitens die Finanzierungsprobleme von Verbandsgemeinde und Kreis." Beide sind am Gemeinschaftsprojekt beteiligt: der Kreis als Träger der Realschule, die Verbandsgemeinde als der der Hauptschule. Nun aber wird für 335 000 Euro (davon allein 137 000 Euro für die Heizung samt Fördertechnik) die kreisweit erste Großanlage installiert, die auch gehacktes Schwachholz direkt aus dem Forst verfeuern kann: eine so genannte Waldhackschnitzel-Heizung. Im Unterschied zu den herkömmlichen Holzhackschnitzeln sind Waldhackschnitzel wesentlich größer, haben in etwa Handy-Format, und werden nicht aufwändig vorgetrocknet. Die werden aber zunächst nicht verfeuert werden, "denn der Forst ist logistisch noch nicht so weit, dass er uns ausreichend beliefern kann" sagt Mathar und fügt einen Appel an: "Wir haben unsere Aufgaben gemacht, nun ist der Forst an der Reihe." Jährlich mehr als 30 000 Euro Ersparnis

Daher wird zunächst auf Restholz von der Sägeindustrie zurückgegriffen - wie bei der kreisweiten Pilotanlage der Grundschule Hillesheim auch. Doch schon die Nutzung dieses bereits aufgearbeiteten und vorgetrockneten Brennstoffs bringt laut Mathar gegenüber dem Preis für die entsprechende Menge Öl oder Gas "eine jährliche Ersparnis von 30 000 bis 35 000 Euro". In der Anlage werden pro Heizperiode 2000 bis 2500 Schüttraum-Meter Holzhackschnitzel verfeuert, 125 Schüttraum-Meter fasst der Vorratsbunker. Mathar rechnet vor: "Bei voller Auslastung wird der Bunker alle 14 Tage neu befüllt werden müssen." Der Zeitplan der Arbeiten sieht vor, dass in den Osterferien die zentrale Heizungsverteilung, die unter dem Klassentrakt der Hauptschule liegt, erneuert beziehungsweise hergestellt, und gleichzeitig die 25-Meter-Leitung vom Rohbau bis zur Heiz-Zentrale verlegt wird. Bis zu den Sommerferien soll die Anlagentechnik im Rohbau installiert, in den Ferien die Heizung in das bestehende System integriert werden. Ebenfalls in den Ferien soll der Probelauf starten, damit die neue Anlage zur nächsten Heizperiode startklar ist.

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