Das ideale Umfeld ist gefunden

BROHLTAL. (red) Im Vulkanpark Brohltal-Laacher See soll ein Gutshof nach dem Vorbild römischer Siedlungen vor rund 2000 Jahren entstehen.

Wird im Vulkanpark Brohltal-Laacher See ein Gutshof nach dem Vorbild römischer Siedlungen vor rund 2000 Jahren gebaut? Der Bauausschuss der Verbandsgemeinde hat sich schon jetzt mit der Standortfrage beschäftigt, und mit "Villa Rustica" ist auch schon ein Name für das Projekt gefunden. Dennoch hängt die Realisierung des 1,8 Millionen Euro teuren Vorhabens wohl in erster Linie vom Umfang der Bezuschussung ab. "Ich erwarte heute keine Entscheidung von Ihnen. Aber wir sollten so weit kommen, dass wir in Verhandlungen mit dem Land eintreten können", gab Bürgermeister Hermann Höfer im Ausschuss das Beratungsziel vor. Als kompetenter Experte saß Holger Schaaff, der Leiter des Forschungsbereiches für Vulkanologie und Archäologie des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, an seiner Seite. Der Wissenschaftler empfahl den Bau einer römischen Villa, weil das die Siedlungsform gewesen sei, die von den Römern zu uns gebracht wurde. "Und ein solcher Gutshof braucht ein ländliches Umfeld", nannte er ein Kriterium für den Standort. Bei einer Voruntersuchung waren mögliche Bauflächen in Engeln, Spessart, Niederdürenbach, Galenberg, Wehr, Wassenach, Dedenbach und Königsfeld unter die Lupe genommen worden, wobei die drei letztgenannten aus verschiedenen Gründen schon frühzeitig aus dem Rennen waren. Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile bevorzugt die Verwaltung ein Areal in unmittelbarer Nähe des Engelner Bahnhofs. "Hier gibt's keine Probleme mit der Erschließung, und touristisch sind schon einige Voraussetzungen gegeben", nannte Höfer die Gründe für seine Empfehlung. Alles in allem sei das Projekt an dieser Stelle am schnellsten zu verwirklichen.Wo Römer waren, kann nichts Römisches entstehen

Ausgerechnet seine römische Vergangenheit spricht gegen den Alternativstandort Wehr, wenige Steinwürfe von der Römerhalle entfernt. "Wenn wir dort anfangen zu graben, stoßen wir überall auf römische Überreste, was zwangsläufig zu Bauverzögerungen führt", sagte Schaaff. Da sich einige Ausschussmitglieder aber auch für eine Parzelle in der Nähe des Rodder Maares erwärmen konnten, sollen die potenziellen Standorte jetzt noch einmal geprüft werden. Erste Vorhaben für die Projektphase 3 im Vulkanpark stellte Planerin Christiane Hicking vor. Dabei handelt es sich zum einen um den Erlebniswald Steinrausch in Kempenich mit experimentellem Lehrpfad und Abenteuerspielplatz, der laut Planerin knapp 100 000 Euro kosten würde. Ein im Optimalfall 1,3 Kilometer langer Barfußpfad (abhängig von der zur Verfügung stehenden Grundstücksgröße) durch die Zeitgeschichte des Vulkanparks an der Georoute D in Dedenbach sowie ein mittelalterlicher Steinbackofen am Kohlenmeiler in Schalkenbach würden Kosten von rund 45 000 beziehungsweise 90 000 Euro verursachen.

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