Daun/Schalkenmehren "Zack, zack, zack! Alles muss in kürzester Zeit passiert sein", sagt Harald Lesch bei seinem Vortrag über die Entstehung des Sonnensystems im Forum Daun. Kurz: Unser Sonnensystem entstand aus der Explosion eines anderen Sterns.
Der Professor, der gerade aus Göttingen angereist ist, wo er ebenfalls einen Vortrag hielt, ist vielen Menschen aus der ZDF-Sendung "Leschs Kosmos" bekannt. Möglicherweise ist die Veranstaltung darum restlos ausverkauft: 520 Gäste lassen sich den wissenschaftlichen, aber amüsanten Vortrag nicht entgehen.
Hin und wieder überträgt Lesch die Entstehung des Sonnensystems auf das alltägliche Leben und bezeichnet unter anderem Jupiter als "Planet mit Migrationshintergrund". Denn dieser müsse einmal seine Bahn verlassen haben, sodass sich Asteroiden bilden konnten, die überhaupt erst das Wasser auf die Erde brachten.
Mit seinem Vortrag wolle er Aufmerksamkeit auf den Stillstand der Wissenschaft lenken - gerade auf der Sternwarte in Schalkenmehren, sagt Professor Lesch.
"Der Himmel ist über uns allen", und das Sonnensystem sei ein ideales Feld, den Menschen Wissenschaft näher zu bringen. "Das interessiert alle, man kann damit sehr gut Kinder begeistern", sagt Lesch.
Gerade auf der Sternwarte in Schalkenmehren liege die Basis für "tolle Bildungsarbeit". Das weiß er, weil er erstens die Sternwarte kennt und er zweitens mit dem ersten Vorsitzenden der Astronomischen Vereinigung Vulkaneifel (AVV), Professor Ulrich Klein, gut befreundet ist. So kam auch die Einladung zum Vortrag zustande.
Seine Vorträge seien immer kostenlos, betont Lesch. Der Erlös des Abends kommt der AVV zugute.
Die wissenschaftliche Arbeit am Observatorium Hoher List ist zwar eingestellt, aber Führungen und Vorträge werden weiterhin angeboten. Bisher das einzige Angebot auf dem Gelände. Zu gerne würde sich eine Künstlergruppe um Jutta Schulte-Gräfen dort niederlassen, aber eine Entscheidung der Universität Bonn, die das gesamte Gelände mietet, steht noch aus (der TV berichtete).
Allerdings gibt es einen kleinen Fortschritt: Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) Nordrhein-Westfalen, Eigentümer der Sternwarte, habe inzwischen das "Okay" gegeben, sagt Jutta Schulte-Gräfen. Die Uni Bonn sage, eine Vermietung ergebe nur Sinn, wenn die Gebäude längerfristig vermietet werden. Und dazu ist die Künstlergruppe Sternwarte Vulkaneifel durchaus bereit. Nur: Die Uni muss das noch prüfen - und das kann dauern.
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