"Das ist für ganz arme Kinder"

GILLENFELD. (bb) Beim Kleiderbasar im Emmaus-Kindergarten am Sonntag, 7. März, bietet Andrea Warscheid Mal- und Bastelarbeiten zum Kauf an. Diese hat sie mit den Kindern angefertigt.

"Das ist für ganz arme Kinder!", erklärt die fünfjährige Tessa, um sich im nächsten Augenblick wieder dem Schmetterling zu widmen, den sie gerade auf ein T-Shirt malt. Neben ihr ist Laura mit der gleichen Aufgabe beschäftigt, und auch Jens, Robin und Katja verwandeln die schlichten weißen Baumwollhemdchen mit Eifer und Geschick in bunte Landschaften mit Wiese, Sonne, Haus und Rakete.Notküche und Vitaminpräparate

Die junge Frau, die die Kinder an diesem Vormittag im Malatelier des Gillenfelder Emmaus-Kindergartens um sich versammelt hat, ist Andrea Warscheid. Seit Anfang des Jahres kommt sie zwei bis drei Mal in der Woche als ehrenamtliche Mitarbeiterin der Kindernothilfe in die Gruppen und fragt: "Wer hat Lust, mit mir zu basteln und zu malen?" An Anhängerschaft mangelt es ihr dann nie, und immer steht ihr dann das Malatelier zur Verfügung. Die Kindergartenleiterin Doris Simonis habe sich spontan bereit erklärt, ihr Anliegen zu unterstützen, erzählt Andrea Warscheid, seit kurzem ehrenamtliche Mitarbeiterin des Duisburger Hilfswerks "Kindernothilfe". Ein Bericht hatte sie auf die unwürdige Situation von in russischen Krankenhäusern zurückgelassenen Babys und Kindern aufmerksam gemacht und sie veranlasst, sich der Kindernothilfe als Mitarbeiterin anzudienen. "Mir war wichtig, dass ich gleich ein konkretes Projekt unterstützen konnte", sagt die junge Mutter. Bei der Aktion im Kindergarten gehe es ihr darum, den Kindern bewusst zu machen, dass es Gleichaltrige gibt, denen es nicht gut geht und an allem fehlt. Gleichzeitig wolle sie den Kleinen zeigen, dass auch sie schon die Möglichkeit haben zu helfen - etwa mit dem Bemalen von Karten, Kappen, Papiertüten und T-Shirts. Der Erlös ist für eine Flüchtlingszeltstadt in Pakistan gedacht. Dort leben etwa 20 000 Menschen, die unter der Taliban-Herrschaft ihre Heimat Afghanistan verlassen haben und immer noch Angst haben, dorthin zurückzukehren. Dabei richtet sich das Augenmerk der Kindernothilfe besonders auf einen Personenkreis von etwa 350 mangelernährten Kindern, schwangeren Frauen, stillenden Müttern und stark geschwächten Menschen. Für sie wurde eine Notküche eingerichtet, um sie mit einer warmen Mahlzeit am Tag und mit Vitaminpräparaten zu versorgen. "Die Kinder verstehen doch am allerwenigsten, warum sie unter diesen unmenschlichen Bedingungen leben müssen und ihrer Kindheit beraubt werden", erklärt Andrea Warscheid ihre Initiative. Die Mal- und Bastelarbeiten der Gillenfelder Jungen und Mädchen können am Sonntag, 7. März, von 14 bis 16.30 Uhr während des Kleiderbasars im Emmaus-Kindergarten in Gillenfeld gekauft werden. Es steht auch eine Spendendose bereit. Andrea Warscheid informiert über das Hilfswerk und das Flüchtlingsprojekt. Für weitere Informationen und für den Kontakt zur Kindernothilfe steht Andrea Wascheid ebenfalls zur Verfügung, Telefon 06573/953363.

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