Daun rutscht wieder tief in die roten Zahlen

Der Haushalt 2010 steht im Mittelpunkt der heutigen Sitzung des Dauner Stadtrats. Gab es 2008 noch einen Haushaltsüberschuss, wird für das kommende Jahr wieder eine große Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben prognostiziert.

Daun. (sts) Seit Anfang der 1990er Jahre sind Haushalte mit mehr Ausgaben als Einnahmen in der Stadt Daun die Regel. Einziger Ausreißer in dieser traurigen Tradition war das vergangene Jahr, als sich die Gewerbesteuereinnahmen auf rund neun Millionen beliefen - Rekord für die Kreisstadt - , was zu einem Haushaltsüberschuss führte.

Bei der Aufstellung des Haushalts 2009 war angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise aber schon klar, dass die Einnahmen deutlich geringer sein würden als im "fetten Jahr" 2008, und so wurden die erwarteten Gewerbesteuereinnahmen auf 4,5 Millionen Euro festgesetzt. Aber auch davon ist die Stadt mittlerweile weit entfernt, nach derzeitigem Stand werden es weniger als zwei Millionen Euro sein.

Vor diesem Hintergrund wurde der Haushalt für das kommende Jahr aufgestellt, in dem es bei Einnahmen von 9,1 Millionen Euro und Ausgaben von 12,5 Millionen Euro eine Lücke von 3,4 Millionen Euro gibt. "Natürlich ist die finanzielle Situation der Stadt alles andere als rosig", konstatiert Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen (SPD), "aber wir sollten nicht den Fehler machen, nun alles infrage zu stellen." Aus seiner Sicht kommt eine Stadt wie Daun nicht umhin, auch weiter zu investieren, um ihre Attraktivität nicht zu verlieren. "Wir dürfen nicht nur die momentan schlechte Lage im Blick haben, sondern wir müssen langfristig denken."

Da es bei einigen größeren Vorhaben für 2010 im Rat unterschiedliche Auffassungen gibt, dürfte es heute eine Sitzung mit vielen Diskussionen geben. So soll laut Haushaltsplan die Befestigung der Parkplätze Michel-Reineke-Platz und am Kino rund 550 000 Euro kosten - zu teuer, sagen beispielsweise CDU und SPD (der TV berichtete).

Der mit Abstand größte Posten im Etat 2010 sind mit 920 000 Euro die Planungs- und Baukosten für die Sanierung der St. Laurentius-Straße. 700 000 Euro stehen im Haushalt für die Umgestaltung des Kurparks im Rahmen der Einrichtung der Gesundheitslandschaft Vulkaneifel sowie für den Kauf und die Modernisierung des Kurmittelhauses am Sprudel. "Das ist ein vager Ansatz, denn die Verhandlungen über einen möglichen Kauf des Hauses laufen noch. Deshalb lässt sich noch keine konkretere Summe nennen", berichtet der Stadtbürgermeister.

Die Sitzung des Stadtrats Daun beginnt am heutigen Donnerstag um 17 Uhr im Forum Daun.

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