Dauner Wappen ziert Fenster im Kölner Dom

Köln/Daun · Graf Philipp von Daun ist schon lange tot. Im 15. Jahrhundert stiftete er dem Kölner Dom mehrere Fenster. Das goldene Wappen der Stadt Daun ist noch heute an zahlreichen Stellen der hochmittelalterlichen Glasbaukunst zu sehen.

Köln/Daun. Nur wenig Licht durchdringt die majestätischen Fenster des Kölner Doms. Einzelne Sonnenstrahlen malen farbige Muster auf den steinernen Boden, sobald sie die bunte Glasmalkunst durchdringen. Viele der Fenster stammen aus dem 15. Jahrhundert. Leonardo Da Vinci, Donatello, Albrecht Dürer und viele weitere Künstler prägen die Kulturepoche der Renaissance.Stadtgeschichte(n)



Zwei Fenster erinnern an die Eifel: Auf ihnen ist mehrmals das Dauner Wappen zu sehen. Im sogenannten Passionsfenster kniet Graf Philipp von Daun auf einem bunt gekachelten Marmorboden. Er wirkt besonnen, seine Hände sind vor seiner Brust gefaltet. Vor ihm prangt das Dauner Adelswappen. Ihm gegenüber befindet sich das eheliche Wappen seiner Eltern, Freiherr Wirich von Daun, Herr zu Falkenstein und Oberstein und Mutter Margarete. Diese war bekannt als Gräfin von Leiningen. Die Dauner Grafen trugen ihren Namen zwar mit Stolz, haben Daun aber wahrscheinlich nie gesehen. Ihre Vorfahren hatten ihre Stammburg, hoch oben auf dem Vulkanfelsen, schon im 13. Jahrhundert verlassen. Stattdessen walteten sie von Idar-Oberstein aus, erlangten großes Ansehen und wurden reich. Das zweite Fenster im nördlichen Seitenschiff wird Petrusfenster genannt. Dies stiftete ebenfalls Graf Philipp von Daun im Jahr 1509, als Philipp zum Bischof geweiht wurde. Dem jungen Bischof stand ein beträchtliches Vermögen seines Elternhauses zur Verfügung. Im unteren Teil des Fensters ist Philipp von Daun mit den Heiligen Petrus und Sebastian zu sehen. Stolz kniet er in rotem, golddurchwirktem Bischofsornat. Philipp von Daun starb am 12. Februar 1515 und wurde im Kölner Dom bestattet. Seine Macht ist vergessen, geblieben sind die Fenster.Extra

Der Kölner Dom ist über 157 Meter hoch. Bis zur Turmspitze muss der rüstige Besucher 533 Stufen erklimmen. Insgesamt hängen im Dom elf Glocken, wobei die größte Glocke 24 000 Kilogramm wiegt. Die Unesco hat den Kölner Dom 1996 zum Weltkulturerbe ernannt. Die Fenster des Kölner Doms bedecken eine Fläche von rund 10 000 Quadratmetern. Davon stammen etwa 1 500 Quadratmeter noch aus dem Mittelalter. sek

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