Dem Naturpark ein Stück näher

In seiner jüngsten Sitzung hat der Kreistag mit großer Mehrheit dem Entwurf der Verordnung über den Naturpark Vulkaneifel zugestimmt. Nicht mit dabei ist nach wie vor die VG Hillesheim, allerdings könnte dort noch einmal beraten werden.

Daun/Hillesheim. Es gibt nicht wenige, die den Begriff "Naturpark Vulkaneifel" nicht mehr hören können. Schier unendlich ist über dieses Thema schon diskutiert und gestritten worden. Immer wieder gab es vage Ankündigungen, wann der Naturpark eingerichtet werden könne, aber alle Prognosen wurden bislang über den Haufen geworfen. Keine "Schutzverordnung" im klassischen Sinn

In der jüngsten Sitzung des Kreistags wurde über den Entwurf der Verordnung über den Naturpark beraten. In der Vorlage für die Sitzung heißt es: "Erklärtes Ziel war es stets, keine ,Schutzverordnung' im klassischen Sinn zu erlassen, sondern … einen Naturpark zu begründen, der sich insbesondere einer nachhaltigen Regionalentwicklung widmet, wobei ganz besonders auch die wirtschaftlichen Interessen … berücksichtigt werden sollen." Das offizielle Anhörungsverfahren ist vorbei, an der Situation hat sich nichts geändert: Die Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim lehnt weiterhin die Aufnahme in den Naturpark ab. Das wurde in der Sitzung gleich mehrfach bedauert. So erklärte Matthias Pauly (CDU), er würde sich freuen, wenn ein Weg gefunden werden könnte, Hillesheim mit ins gemeinsame Naturpark-Boot zu nehmen. Ähnlich äußerte sich Alfred Cornesse (FDP), der dies auch als einen Grund für eine Vertagung des Tagesordnungspunkts anführte. Dafür zeigte Astrid Schmitt (SPD) "kein Verständnis": "Es ist nicht einzusehen, warum die FDP diesen Marathon noch mal um 100 Meter verlängern will. Es gibt keinen Verschiebungsgrund mehr." Auch sie warb für eine Teilnahme der Hillesheimer, die "aus eigenem Interesse" mitmachen sollten. Tim Steen (Grüne) kritisierte, die "vermeintlich immer modernere Verordnung" sei tatsächlich immer weiter verwässert worden. Dass die Tür zum Naturpark-Beitritt für Hillesheim vielleicht doch noch nicht ganz zu ist, darauf ließen die Ausführungen von Helmut Schmitz (CDU, auch 1. Beigeordneter der VG Hillesheim) schließen. Er zitierte aus einem Brief des Wirtschaftsverbands Baustoffe, der darin erklärte, keine grundsätzlichen Bedenken zu haben gegen den Verordnungsentwurf. Einige Details seien zwar noch zu klären, erläuterte Schmitz, aber basierend auf diesem Sachstand könne er sich vorstellen, dass die Gremien der VG sich noch einmal mit dem Thema beschäftigen könnten. Der Kreistag stimmte mit großer Mehrheit (bei zwei Gegenstimmen von Alfred Cornesse und Tim Steen) für den Entwurf der Verordnung über den Naturpark Vulkaneifel. Nun liegt es am Umweltministerium, eine endgültige Fassung vorzulegen. MeinungDie Hoffnung stirbt zuletzt Angesichts der bisherigen Erfahrungen mit dem Thema Naturpark traut man sich kaum noch zu hoffen, dass in der VG Hillesheim ein Sinneswandel eintreten könnte und auch sie mitmachen würde. Klar ist: Das muss die VG selber hinkriegen; die Zeit, dass gut zugeredet und geworben wurde, ist vorbei. Denn es geht ja auch ohne Hillesheim. Nur: Was wäre das für eine Blamage! Ein Naturpark Vulkaneifel, bei dem sogar VGen aus Nachbarkreisen mitmachen, mit einem weißen Fleck auf der Karte? Das wäre an Peinlichkeit nicht zu übertreffen. Und so kommt dann doch noch einmal etwas Hoffnung auf, nachdem Helmut Schmitz die Tür zumindest ein Stückchen wieder geöffnet hat. s.sartoris@volksfreund.de

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