Dem Zeitgeist verpflichtet
Die Proben für ein außergewöhnliches musikalisches Ereignis sind in vollem Gange: Am Sonntag, 13. April, 17 Uhr, wird in der St.-Nikolaus-Kirche das "Requiem" des zeitgenössischen britischen Komponisten Karl Jenkins von mehreren Ensembles und Solisten unter der Leitung von Roy Coppack aufgeführt. Veranstalter ist der Kulturkreis Daun.
Daun. (bb) Der 1944 in Wales geborene Karl Jenkins gilt als einer der populärsten zeitgenössischen Komponisten. In seinen Werken verbinde er auf originelle Weise die Tonsprache klassischer Musik mit Elementen des experimentellen Jazz und der Weltmusik, beschreibt Roy Coppack die Kompositionen. Seine Musik sei auch durch ihre Verwendung in der Werbung weithin bekannt; so werben eine Schmuckfirma und eine Fluggesellschaft mit seinen Klängen.Klänge, die den Zeitgeist treffen
"Als Komponist kennt Jenkins keine Grenzen und trifft mit seiner Klangsprache voll den Zeitgeist", erklärt Coppack. Von besonderer Eindringlichkeit seien seine in Großbritannien außerordentlich beliebten Chorwerke, die auch im deutschsprachigen Raum immer mehr Verbreitung fänden.Das nun in Daun erstaufgeführte "Requiem" stammt aus dem Jahr 2005 und hat inzwischen Weltberühmtheit erlangt; die Deutschland-Premiere war im Juli 2007 in Berlin. Das einstündige Werk für Chor und Orchester ist eine in ihrer Zusammensetzung einmalige Komposition. Zwar hält sich Jenkins streng an die liturgischen Texte und Abläufe eines Requiems, ergänzt aber zwei lateinische Texte ("Pie Jesu" und "In Paradisum") und nutzt kompositorische Freiheiten, indem er japanische Haikus (Todesgedichte) hinzunimmt oder das "Dies Irae" im Hip-Hop-Stil vortragen lässt. Dabei werden keineswegs die klassischen und melodischen Elemente vernachlässigt.Die Mitwirkenden sind: die Harfenistin Konstanze Jarczyk (siehe Extra), die Flötistin Gerda Koppelkamm-Martini, der Madrigalchor Daun, Mitglieder des Akademischen Orchesters Bonn, Lehrkräfte der Musikschule Landkreis Vulkaneifel, eine Schlagzeuggruppe unter Leitung von Klaus Behütuns-Steffens von der Musikschule "Spiel mit" sowie der Unterstufenchor des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Daun. Das Programm wird mit einigen walisischen Liedern und japanischen Flötenstücken eröffnet. Die Moderation hat Wilhelm Seggewiß. EXTRA
Konstanze Jarczyk (Köln) ist regelmäßiger Gast beim WDR-Rundfunk-Sinfonieorchester und Dozentin für Harfe in Bonn und Frechen. Bekannt wurde die Künstlerin durch Solo-Auftritte in bedeutenden Kirchen in Deutschland und Europa, darunter St. Michaelis (Hamburg), Thomaskirche (Leipzig), Abteikirche (Amorbach), Kathedrale (Barcelona), St. Sauveur (Aix en Provence). Kritiker bescheinigen Konstanze Jarczyk besondere Klangfülle und Vielseitigkeit ihres Repertoires. Sie schloss ihr Harfenstudium mit Auszeichnung ab; mehrere ihrer Schüler sind Preisträger beim Bundeswettbewerb von Jugend musiziert. (bb)
