Daun/Kelberg. Die Firma Dura in Daun mit rund 120 Mitarbeitern beliefert Konzerne wie Ford, Daimler, Opel und auch BMW. Gefertigt und entwickelt werden unter anderem Fernbetätigungen, Handbremssysteme oder elektronische Handbremsen. "Die amerikanische und europäische Automobilkrise hat uns natürlich auch erfasst. Wir haben Rückgänge von etwa zehn Prozent und haben Kapazitäts-Anpassungen vornehmen müssen. Außerdem haben wir im Rahmen unserer vertraglichen Pflichten im Oktober den Leiharbeitnehmerfirmen gekündigt, was etwa 15 Mitarbeiter betroffen hat. Darüber hinaus haben wir uns für die nächsten Wochen und Monate einen strengen Kostensparplan auferlegt und wollen vielleicht die Weihnachtsferien verlängern. Wir müssen auch über Kurzarbeit nachdenken, obwohl dies aus heutiger Sicht noch kein Thema ist", erklärt der Dauner Dura-Werksleiter Robert Rey.

Die Firma Wagner Maschinenbau aus Kelberg beliefert den Fahrzeug- und Maschinenbau mit einbaufertigen Komponenten. Hauptkunde ist die LKW-Sparte bei Daimler, aber auch Kleinteile für Volkswagen oder Audi werden gefertigt. Die Krise hat auch das Kelberger Unternehmen dramatisch erwischt. "Wir haben wirklich drastische Einwirkungen. Ich vermute, dass wir bis Ende des Jahres 25 bis 30 Prozent weniger Umsatz machen. Um dieselbe Zahl ist unser Auftragsbestand zurückgegangen. Durch die Streiks der IG Metall fallen uns jetzt noch einmal zusätzliche Tagesproduktionen weg", berichtet Geschäftsführer Hermann Simon. All dies hat natürlich Auswirkungen auf die Arbeitszeiten der Mitarbeiter.

Überstunden werden abgebaut

"Wir haben schon angefangen, die Gleitzeitkonten auf Richtung Null zu fahren und machen uns auch schon Gedanken über Kurzarbeit", sagt Simon.

Fahrwerkkomponenten für die LKW- und PKW-Produktion verschiedener Hersteller fertigt das Unternehmen Bharat Forge mit 160 Mitarbeitern im Dauner Industriegebiet. "Grundsätzlich sind wir genauso wie andere Firmen betroffen. Momentan sind wir in der komfor-tablen Situation, dass wir einige neue Projekte haben und daher die Krise noch nicht zu spüren bekommen. Aber im nächsten Jahr werden wir auch nicht davon verschont bleiben, wir registrieren schon jetzt in einigen Bereichen leichte Rückgänge", sagt Geschäftsführer Frank Mersmann. Auch bei Bharat Forge werden sich Gedanken über mögliche Maßnahmen bei einer Verschlechterung der Lage gemacht. Wir haben in der Vergangenheit viele Überstunden gefahren, haben Leasing-Mitarbeiter, deshalb haben wir noch gewisse Möglichkeiten", deutet Mersmann personelle Konsequenzen an.